Liebster Award – 11 Fragen zum Schreiben

„Liebster Award“? Was soll das denn sein, fragten wir uns, als Christine Pepersack uns gemeinsam mit den Blogs Schreiben und Leben und Schreiben wirkt vor ein paar Wochen zur Teilnahme einlud. Vielen Dank, Christine, wir freuen uns darüber! Und auch danke für deine Erläuterung:

Bezeichnungen kennt der Liebster Award viele – von Kettenbrief über Blogger-Evergreen bis Online-Phänomen trifft alles zu. Angeblich geistert er seit 2011 oder 2012 durch die Blogger-Gemeinschaft und wird von einigen geliebt, von anderen gehasst. Auf jeden Fall bietet der Award sowohl uns Bloggern als auch unseren Lesern die Gelegenheit, neue Blogs zu entdecken – auf Empfehlung von Kollegen und Bloggern, deren Urteil wir vertrauen.

Dieses Jahr geht es um das Thema Schreiben und Christine hat uns elf Fragen dazu gestellt, die wir im Wechsel beantworten werden. Zum Schluss nominieren wir hier selbst drei Blogs und formulieren elf eigene Fragen.

11 Fragen an uns

1. Welchen Stellenwert hat Schreiben in deinem Leben? Wie viel Zeit verbringst du damit?

Ron: „Get shit done“. Es ist ein Job. Das war nicht immer so. Es gab eine Zeit, da war das Schreiben keine Tätigkeit, sondern eine Lebensform. Alles musste sich ihm unterordnen. Bedingungslos. Ist mir nicht gut bekommen, weil ich keinen gesunden Rhythmus zwischen Schreiben und Nicht-Schreiben gefunden habe. In den Schreib-Phasen war ich obsessiv, in den Nicht-Schreib-Phasen depressiv. Ende 2010 hatte ich meine schwerste Lebenskrise an deren Ende ich beschloss, mit dem Schreiben aufzuhören. Dramaturgisch gesehen war das mein „symbolischer Tod“. Vorstellen konnte ich es mir nicht, aber es hat geklappt. Und das schönste dabei: Ich habe es überhaupt nicht vermisst. Und ich hatte keine Krisen mehr.

Von dramaturgischen Analysen abgesehen, habe ich erst wieder mit dem Blog im Oktober 2014 angefangen, regelmäßiger zu schreiben, also non-fiktional. Das heißt, ich habe Arno, der mir für den Blog den nötigen Tritt in den Hintern gab, gewissermaßen meine „symbolische Wiedergeburt“ zu verdanken. Vielen Dank dafür, Arno. 2015 habe ich ein Kurzkonzept für eine Serie entwickelt. Ob sie gemacht wird, ist noch nicht klar. Aber für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass doch, habe ich schon angekündigt, dass ich sie gerne weiterentwickle, aber nicht schreiben will. Ich entwickle gerne Geschichten, aber ich muss sie nicht erzählen. Das können andere besser.

Jedenfalls hat die Pause mir gut getan. Das Schreiben hat seinen Stellenwert verloren bzw. er wurde auf ein realistisches Maß zurückgeschraubt. Jetzt ist es halt ein Job, und was geschrieben werden muss, wird geschrieben.

Momentan schreibe ich mein zweites Sachbuch, dieses Mal zum Thema Storytelling im Journalismus, in Unternehmen, in der Politik und in Reden und Vorträgen. Das heißt, dass ich gerade sehr viel Zeit mit Schreiben verbringe, quasi jede freie Minute, also viel zu viel. Darunter leiden auch leider meine Beiträge für filmschreiben.de. Da sind sie wieder, die obsessiven Anwandlungen…

Arno: Danke, Ron, jetzt sitz ich hier mit Deutsche-Bahn-roten Wangen im Zug, Menschen gucken mich an, und ich hab die Frage vergessen. Ich glaube, sie lautet „Welchen Stellenwert hat das Erzählen in deinem Leben?“. Gut, dass sie nicht nach dem Schreiben fragt, denn Schreiben ist mir (bis auf etwas Vergnügen*, zugegeben) gar nichts wert. Das ist bloß eine Ausdrucksform von vielen; um den Inhalt gehts. Was ein Glück, dass ich mich als Drehbuchautor und nicht als Leinwandschreiber bezeichnen darf. Ich bin kein Schreiber, ich bin Autor, also Erzähler. Und für viele Jahre, in denen ich nicht geschrieben habe, sondern durch Schauspiel, Musik, bildende Kunst erzählt habe, bin ich sehr dankbar. Das kann ich nämlich alles nicht, Schreiben schon.

Aber weil ich es kann, mach ich es viel. So ist man halt.

* Habt ihr hier das „demnach dem nach“ gelesen?

2. Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Was war dein Schlüsselerlebnis?

Ron: Ich bin mit dem Fernseher aufgewachsen. Volles Programm, sozusagen. Allerdings gab es damals auch nur zwei davon. Zum Glück für mich. Als in meiner Jugend dann meine ersten Kumpels ihre Lehre anfingen und mir klar wurde, dass ich auf jeden Fall studieren will, um den Eintritt ins Arbeitsleben so lange wie möglich hinauszuschieben, dachte ich mir, dass ich ja irgendwas mit Fernsehen machen könnte („irgendwas mit Medien“ gab es damals noch nicht). Also schaute ich in den Abspännen, die zu jener Zeit noch in voller Länge und lesbarer Geschwindigkeit gezeigt wurden, welche Berufe es im Fernsehen gibt. „Redaktion“ klang gut, fand ich. „Regie“ wurde allerdings an letzter Stelle genannt, also musste es am wichtigsten sein. Also wollte ich Regisseur werden.

Nach dem Abi, einem Sabbatjahr Dank Ausmusterung und einem Praktikum, arbeitete ich als freier Kameraassi in einer kleinen Videoklitsche, zu deren Highlights billige Baumarktvideos zählten. Was die „Regisseure“ nicht davon abhielt, sich als Genies zu fühlen. Und sich so aufzuführen. Plötzlich fragte ich mich, was mir denn die Sicherheit gibt, später mal nicht ebenfalls in einer solchen Videobude zu landen und meinen Frust mit Größenwahn zu überspielen.

Nach einem so unglücklichen wie erfolglosen Jahr AV-Mediendesign-Studium und weiteren eineinhalb Jahren bei mehreren Video-Produktionen – unter anderem im Ü-Wagen bei drittklassigen Pferderennen – war mir irgendwie klar, dass Regie dann doch nicht so das Richtige für mich ist. Auch weil es mir an Delegationskompetenz und Entscheidungsfreude mangelte. Keine guten Voraussetzungen für Regie.

Als ich dann irgendeines Tages irgendeinen Artikel über irgendeinen Autor, der irgendeinen Preis gewonnen hatte, las, dachte ich mir spontan: Schreiben, das könnte was für mich sein. Wenn es so etwas wie ein Schlüsselerlebnis gibt, dann war es sicher dieser Moment. Klar, als Kind hatte ich mich an den üblichen unvollendeten Grusel-Hörspielen versucht. Als Jugendlicher war ich zu sehr mit Saufen beschäftigt, um ans Schreiben zu denken. Und als junger Erwachsener produzierte ich eine Menge an bekifftem Surrealismus. Aber ernsthaft zu schreiben, kam mir erst mit diesem Artikel in den Sinn. Genauer: mit dem romantischen Bild vom Autorenleben, das sich unmittelbar einstellte (und das sich später, nun ja, als romantisch, also unrealistisch, entpuppte).

Also war der Entschluss gefasst. Was allerdings nicht bedeutete, dass ich anfing, ernsthaft zu schreiben. Zuerst wollte ich es lernen. Also studierte ich Germanistik… was sich recht schnell als naive Idee erwies. Ich zog das Studium trotzdem durch, allerdings nicht wegen der Germanistik, sondern wegen Philosophie. Und „durchziehen“ ist wohl auch eher die falsche Beschreibung. Nach einer eineinhalbjährigen schöpferischen Pause – oder sollte ich eher selbstzweifelbedingte Krise sagen? – stand mein Entschluss, Drehbuchautor zu werden, fest. Hat auch nicht geklappt. Sei´s drum. Ich habe etwas Schöneres gefunden: die Dramaturgie. Nicht als Handwerk, sondern als Weltsicht, als Methode, die Realität wahrzunehmen, zu erkennen und zu verstehen.

Arno: Vermutlich habe ich schreibend erzählt, sobald ich schreiben konnte. Irgendwann muss ich begriffen haben, wie sehr mich Schriftsteller mit ihren Erzählungen beeinflussen, wie sie mich berühren, bewegen und verändern. Und klar, den Einfluss wollte ich auch. Inzwischen formuliere ich das ja gerne auch als Anspruch an meine und unser aller Arbeit. Wenn wir Autoren die Macht haben, Menschen zu bewegen, dann ist es unsere Verantwortung, sie auch zu nutzen und zu unser aller Wohl einzusetzen. Genauso wie Spiderman quasi verpflichtet ist, seine Superkraft für die Menschen zu nutzen, einfach weil er sie hat. Danke, Onkel Ben. Halt so wie wir alle unsere Kräfte in den Dienst – was war die Frage?

Ich habe aus den verschiedensten Gründen geschrieben und Gott sei Dank immer wieder auch aufgehört, um später, manchmal Jahre später, aus einem anderen Grund wieder anzufangen. Einige waren gute, andere doofe Gründe, manche durchaus peinlich. Zuletzt? Ich bin Menschen begegnet, denen ich erzählen will, und solchen, von denen ich erzählen will. An einen konkreten Schlüsselmoment erinnere ich mich nicht, aber die Erkenntnis wird ungefähr so gewesen sein: (Diese) Menschen sind großartig, ich will für sie tun, was ich kann. Und was ich kann ist halt schreiben. Das ist nichts, worauf man stolz sein kann, es gibt durchaus Hilfreicheres, aber das können glücklicherweise dann andere.

3. Woher kommen deine Ideen?

Ron: Aus meiner Wahrnehmung der Welt, würde ich sagen. Und aus meinem Bedürfnis, verstehen zu wollen. Verstehen zu wollen, wie ich und die Menschen und die Welt funktionieren, und warum bei uns dreien so viel schräg hängt. Und aus meinem Bedürfnis, das Schräge zu begradigen, alles verbessern zu wollen. Also auch aus meinem missionarischen Trieb. Meistens aber ganz plump aus Zeitungsartikeln oder Dokumentationen oder Reportagen oder Sachbüchern oder den sonstigen üblichen Verdächtigen.

Arno: Das lässt sich ja quasi aus der Dramaturgie beantworten. Ideen sind Eingebungen, das heißt sie kommen von außen (und nicht aus dem Solarplexus, Raymond, aber vermutlich verstehe ich dich da falsch). Um für solche Eingebungen, Erkenntnisse empfänglich zu sein, müssen wir uns erst öffnen. Das funktioniert, wenn wir sowieso schon interessiert sind, oder, wenn wir emotional berührt werden. Wenn mich von all dem täglichen Rauschen etwas berührt, erwischt, dann muss ich mich fragen, warum ausgerechnet das? Das braucht oft Mut, um diese Frage tatsächlich zu ergründen, den ich auch nicht täglich habe, aber ihre Antwort ist die Idee.

4. Wie konsumierst du selbst Geschichten? Bücher, Kino, Fernsehen, neue Medien?

Ron: Wie schon gesagt: Ich bin Fernsehkind… Die meisten Geschichten, die ich konsumiere, sind allerdings die Stoffe von Autorinnen und Autoren, die ich berate.

Arno: Alles, kein Witz. Das können selbst Internetkommentare sein, die nach und nach eine persönliche Geschichte enthüllen. Falls wir uns auf künstlerische Werke beschränken, dann gilt: Ebenfalls alles. Regelmäßig das, bei dem ich mir relativ sicher sein kann, dass ich es verstehe (wenn es Worte hat), seltener, weil es Kraft braucht, wenn ich mir nicht sicher sein kann (Gemälde zum Beispiel) oder sogar sicher bin, dass ich es nicht verstehen werde (Performancekunst zum Beispiel). Einzige Einschränkung ist neben dieser Kraft natürlich die ewige* eng begrenzte Zeit.

* s. Schreiben und Vergnügen, Frage 1

5. Schreibst du lieber dokumentarisch oder fiktiv?

Ron: Non-fiktional. Ich entwickle zwar gerne Geschichten und unterstütze Autorinnen und Autoren noch lieber dabei, ihre Geschichten zu verbessern, aber ich muss nicht (mehr) selbst fiktional schreiben – siehe oben unter 1. Das können andere besser. Außerdem kann ich einfach besser erklären als erzählen. Und wie wir wissen, ist die Erklärung der Todfeind der Erzählung.

Arno: Ja.

6. Serie/Reihe oder Einzelstück? Was liest, was schreibst du am liebsten?

Ron: Am liebsten lese ich Sach- und Fachbücher und special-interest-Zeitschriften über Politik, Ökonomie und Psychologie. Romane sind mir meist zu geschwätzig. Wer es nicht schafft, das, was er mit einer Geschichte sagen will, auf höchstens 250 Seiten zu schreiben, der kann sich nicht fokussieren. Das gilt auch für Filme über 120 Minuten Laufzeit. Und was das eigene Schreiben angeht, wie schon gesagt: am liebsten non-fiktional, also Sachtexte. Und wenn ich Fiktionales schaue, dann am liebsten Serie.

Arno: Ron hat die Frage falsch verstanden, und damit das auch jedem auffällt, sage ich das hier nochmal. Damit es ihm aber nicht peinlich ist, stell ich mich einfach dazu und mache mit. Internarratore Solidarität! (Notiz: Der Tor in Narrator*.) Ich lese gerne Romane und journalistische Reportagen. Für gewöhnlich auch gern viel Theorie (Welt- und Drehbuchtheorie, deswegen die Artikelserie Theorie tl;dr), aber ich habe gerade wieder angefangen zu studieren, da sinkt das Interesse an allem Wissenschaftlichen plötzlich gewaltig. Das selbe lässt sich so vielleicht auch aufs Schreiben übertragen: Gerne fiktional, sehr gern journalistisch, wenn mich mal jemand lässt (bezahlt); gerade nicht so gern: Wissenschaftlich.

Um, liebe Christine, deine Frage zu beantworten: Serien und Reihen haben bei mir immer einen sehr schweren Stand. Es muss schon gute Gründe geben, warum mir ein Autor mit tausenden Seiten oder Minuten die ewige eng begrenzte Zeit stehlen will, wenn Dürrenmatt auch in 150 Seiten, 90 Minuten schafft, mich zu bereichern. Solche guten Gründe gibt es durchaus, aber selten. Und ich habe für mich noch keinen gefunden, aus dem heraus ich selbst seriell schreiben würde.

* s. Schreiben und Vergnügen, Frage 1

7. Handwerk oder Talent? Was braucht man deiner Meinung nach mehr?

Ron: Wer viel Talent hat, braucht weniger Handwerk. Wer weniger Talent hat, braucht mehr Handwerk. Hängt also davon ab. Am wichtigsten sind ohnehin die Leidenschaft und die Begeisterung. Was bringt einem das größte Talent, wenn man keine Leidenschaft hat? Eben: nichts.

Arno: Inhalt.

Ron: Da stimme ich dir voll und ganz zu, Arno.

8. Wie hat sich dein Schreiben in den letzten 10 Jahren verändert?

Ron: Zum einen hat es sich vom Fiktionalen zum Non-Fiktionalen verschoben. Zum anderen bin ich ungestümer geworden. Früher habe ich mehr geplant und mehr nachgedacht. Heute schreibe ich wild drauf los, denke gewissermaßen mit der Hand nach, und entwickle einen Text, indem ich ihn schreibe, erkunde also im Schreiben, was ich überhaupt schreiben will. Das ist überarbeitungs- und damit zeitintensiver, sorgt also für einen vollen Papierkorb, und mühseliger ist es auch (so habe ich übrigens auch diese Zeilen geschrieben, nur ohne Überarbeiten…). Aber ich habe das Gefühl, dass die Texte dadurch mehr das ausdrücken, was ich meine und sagen will.

Arno: Die Frage ist unfair, weil ich ein Jungspund bin, ganz grün hinter den Ohren (noch von der Tinte aus meinem Füller, denn blau war mir zu Mainstream). Vor 10 Jahren habe ich Klassenarbeiten geschrieben. Und hätte ich damals fiktional geschrieben, wäre es mir vermutlich zu peinlich, das zuzugeben und auch noch inhaltlich darüber zu sprechen. Wenn wir kurz bloß theoretisch annehmen, dass ich damals erzählend geschrieben habe, hat sich vermutlich vor allem eines entwickelt: Qualität. Und das meine ich binär.

9. Was unterscheidet deinen Schreibstil von anderen? Stichst du heraus oder folgst du dem Mainstream?

Ron: Ich bemühe mich, so zu schreiben, dass meine Texte einfach zu verstehen sind. Und dass sie angenehm zu lesen sind. Und dass die Leserinnen und Leser den größtmöglichen Nutzen aus meinen Texten ziehen können. Die Frage, ob das Mainstream ist, stelle ich mir nicht. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass mir Autorinnen und Autoren mit einer „extravaganten“ Sprache auf die Nerven gehen. Weil sie sich damit vor den Text schieben und für wichtiger halten als die Sache oder die Geschichte.

Arno: Grundsätzlich bemühe ich mich sehr um Nähe zum Charakter und Nähe zur Perspektive des Charakters. Das ist im Prosaschreiben natürlich einfacher zu erreichen als im sehr formalisierten Drehbuch, aber auch dort und innerhalb der Regeln durchaus möglich.

In meinen non-fiktionalen Texten, zum Beispiel in diesem Blog, liest man glaube ich sehr heraus, wie sehr ich mich für den Gegenstand interessiere und begeistere – oder eben nicht. Das tut mir immer sehr Leid für letztere Gegenstände, Texte und ihre Leser, ich fürchte, manchmal kann ich einfach nicht. Und will euch aber trotzdem informieren. Entschuldigt bitte.

Es gibt einen Schreibstil-Mainstream?

10. Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest/dürftest?

Ron: Luft holen. Und irgendetwas anderes. Wahrscheinlich aber auf irgendeine Weise weiter Inhalte entwickeln. Weil ich nichts anderes gelernt habe.

Arno: Oh, oh, ich weiß! Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, besonders solchen mit Behinderung. Arbeit mit Tieren, besonders Wildtieren, besonders Vögeln. Studium der Ethnologie mit dem Schwerpunkt Südamerika und anschließender großartiger wissenschaftlicher Karriere. Flussschifffahrt*, meinetwegen auch die Hochsee-Variante. Forstwirtschaft, ganz in grün. Architektur! …

Spaß beiseite, das Thema ist auch ganz schön ernst. Angesichts der Situation in Ländern wie Polen und der Türkei können wir sehr froh sein, dass niemand auf die Idee kommt, uns das schreiben zu verbieten. Was ich tun würde? Weiterschreiben? Im Untergrund, im Exil? Aufgeben und mich fügen, weil ich um meine Familie fürchte? Was für ein Luxus, die Frage nicht beantworten zu müssen.

* s. Schreiben und Vergnügen, Frage 1

11. Wer ist dein größter Kritiker?

Ron: Wer nicht selbst sein größter Kritiker ist, sollte nicht schreiben. Selbstverliebte Texte gibt es schon zu viele. Und Autorinnen oder Autoren, die sich irgendwo dazwischen bewegen, sind mir bislang noch nicht begegnet.

Arno: Danke, Ron, was soll ich denn jetzt sagen? Ja, natürlich hast du Recht. Ich dachte trotzdem an jemand anderen. Sie küsst mich aber auch manchmal.

Ron: Das mache ich auch, Arno. Denn um gute Qualität zu liefern, darf man sich nicht nur kritisieren. Manchmal muss man sich auch küssen. Wolltest du eigentlich das letzte Wort haben?

11 Fragen an die Nominierten

Um am Liebster Arward teilzunehmen, muss man nicht nur die Fragen beantworten, sondern drei weitere Bloggerinnen und Blogger nominieren und ihnen wiederum elf Fragen stellen. Also nominieren wir:

  1. Angelika Unterholzner und ihren Flixe-Blog aus Wien,
  2. Christoph Mathieu aus Köln, und
  3. Dr. Niklas Gebele und seinen Blog Charakterneurosen aus Göppingen.

Und stellen ihnen folgende Fragen (Lieber Niklas, für dich haben wir die ersten fünf noch etwas umformuliert):

  1. Warum erzählst du Geschichten? Was ist deine Motivation? (DNG: Warum erzählen wir Geschichten?)
  2. Für wen erzählst du diese Geschichten? (DNG: Für wen erzählen wir Geschichten?)
  3. Was erwartest du von deinen Geschichten? Was erhoffst du für sie? (DNG: Was erwartest du von einer Geschichte?)
  4. Haben sich deine Erwartungen an dein Erzählen und seine Wirkung erfüllt? Grundsätzlich oder in bestimmten Augenblicken? (DNG: Welche Geschichten haben deine Erwartungen erfüllt?)
  5. Hast du deine Arbeit, deine Anstrengungen, schon einmal als sinnlos empfunden? Nicht mehr weiter machen wollen? Warum hast du dann dennoch weiter gemacht und wie hast du das geschafft? (DNG: Welche Geschichten haben deine Erwartungen nicht erfüllt?)
  6. Haben Geschichtenerzählerinnen und -erzähler Verantwortung? Und falls ja: wofür?
  7. Was hältst du von der Qualität deutscher Filme? Und wie könnte man ihre Qualität erhöhen?
  8. Was glaubst du, würde passieren, wenn wir die Filmförderung einfach abschaffen würden? Gäbe es dann gar keine deutschen Filme mehr? Oder nur weniger? Und wären die dann besser oder schlechter als heute?
  9. Was hältst du von dem Storytelling-Hype: Storytelling im Journalismus, im Content Marketing und in der Werbung, im Wissensmanagement etc.? Ist das nur heiße Luft oder kann das Geschichtenerzählen hier tatsächlich etwas positives bewirken?
  10. Du bloggst, das heißt, du willst uns etwas mitteilen. Was willst du uns mitteilen?
  11. Was können wir tun, wir als deine Leser, oder wir als Team von filmschreiben.de, um dir dabei zu helfen?

Regeln:

  • Bedanke dich bei dem Blogger/der Bloggerin, der/die dich nominiert hat und verlinke seinen/ihren Blog in deinem Beitrag.
  • Zeige in deinem Artikel, dass du am “Liebster Award” teilnimmst und erwähne die Regeln.
  • Beantworte die dir gestellten 11 Fragen.
  • Denke dir selbst 11 Fragen aus.
  • Informiere die von dir nominierten BloggerInnen darüber, dass du sie nominiert hast und bitte sie, deine Fragen zu beantworten.

Alles erledigt. Und was passiert jetzt?

2 Comments

  1. Oha, vielen Dank. Ich fühle mich geehrt und überfordert. Elf Fragen. Und dann nochmal elf ausdenken… Ich werde mich bemühen.
    P.S. Schade, Ron, dass Du nicht mehr fiktional schreiben willst, ich fürchte, die Zeit im Ü-Wagen bei drittklassigen Pferderennen würde einen prima Poproman abgeben…

    27. November 2016
  2. Sehr gern! Sehr schön! Und dem PS schließ ich mich an.

    28. November 2016

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