Genauso wie sich die Filmdramaturgie aus Theatertheorien speist, lassen sich ihre Erkenntnisse auch auf andere Erzählformen anwenden. Auf Videospiele zum Beispiel, das habe ich hier im Blog schon mehrfach dargestellt. Zeit für die Frage: Wie funktioniert eigentlich ein Videospiel von einem Filmemacher?…
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Archetypen sind nicht nur wesentliche dramaturgische Funktionen der Heldenreise, sondern wichtige Elemente in jeglichen menschlichen Erfahrungsprozessen. Der Psychologe Carl Gustav Jung fasste diese stets wiederkehrenden Figuren, Symbole und Beziehungen unter dem Begriff Archetyp zusammen und sah darin uralte Wesensmerkmale, die das gemeinsame…
Die Heldenreise ist ein dramaturgisches Modell zur Gestaltung der Charakterentwicklung der Hauptfigur. Ihre zwölf Stadien beschreiben, wie die Hauptfigur ihre verletzten Funktionen – Körper, Geist, Seele, Herz – heilt und dadurch zum Helden wird. Die „Reise“ ist also primär nicht eine geografische,…
Die zwölf Stationen der Heldenreise beschreiben die Charakterentwicklung der Hauptfigur. Sie ist eine Reise hin zu sich selbst, auf der die Hauptfigur den zerstörten ursprünglichen Seinszustand der Ganzheit wieder herstellt. Heldenreisen erzählen damit also Geschichten der Heilung eines verletzten Ichs. Sie lässt…
Was ist die Heldenreise? Die Heldenreise ist ein Erzählmuster. Sie findet sich bereits in der ältesten schriftlich überlieferten Geschichte der Menschheit wieder, dem über 4000 Jahre alten Gilgamesch-Epos: Gilgamesch ist der tyrannische Herrscher von Uruk. Als sein Gefährte Enkidu stirbt, bricht er…
Wir sind eine Gesellschaft in Not. Allgemein (Klimakatastrophe), aber aufgrund der Pandemie und dank der unzureichenden gesellschaftlichen Antwort darauf aktuell und seit fast zwei Jahren auch im Besonderen. Aus dieser Gesundheit und Leben bedrohenden Not heraus, versucht eine Mehrheit eine Minderheit zur Impfung zu überzeugen – und scheitert bisher. Denn wie funktioniert das überhaupt: jemanden zu überzeugen? Aus der Dramaturgie und dem Erzählen lassen sich ein paar Empfehlungen ableiten.
Die Entscheidungen, die die Protagonistinnen und Protagonisten unserer Erzählungen treffen, sind oft radikal – ihr Weg, der bei diesen Entscheidungen beginnt (im ersten Wendepunkt) oder sie zu ihnen führt (im zweiten Wendepunkt der Dreiaktstruktur), ist ein Prozess der Radikalisierung.
Die gute Idee ist eine Handlung, ein Konflikt. Und vielleicht haben wir das Gefühl, mehr braucht unsere Geschichte doch gar nicht: es ist ja alles schon da. Sie kann jetzt so niedergeschrieben, veröffentlicht, beklatscht werden. Im ersten Artikel dieser kleinen Reihe jedoch haben wir gesehen, wie eng verzahnt Figuren mit ihrer Handlung sein können, sein müssen, um eine gute Geschichte zu erzählen.
Jens Becker, Drehbuchautor, Regisseur und Professor für »Drehbuch und Dramaturgie« an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, veröffentlichte im April letzten Jahres einen Drehbuchratgeber mit dem Titel »Das Drehbuch-Tool: Charaktere und Struktur gestalten mit dem Enneagramm«. Becker hat bereits 2014 zwei Vorläufer vom…
In der Psychotherapie gibt es eine lange Tradition des Rückgriffs auf Mythen und andere klassische Narrative, um dem Patienten Einsicht in unbewusste, möglicherweise krankmachende, Prozesse zu ermöglichen. Das Erzählen von Geschichten ist eine anthropologische Konstante, die das Funktionieren und die Weiterentwicklung von Gemeinschaften sowie des Individuums im sozialen Kontext der Gemeinschaft sichert.
Dimensionen filmischen Erzählens von Film- und Fernsehdramaturg Roland Zag, Anfang Dezember bei Herder erschienen, ist ein ungewöhnlicher Drehbuchratgeber: Weil er neben dem Wie auch das Warum des Erzählens beantworten will, und statt Sicherheit im Bewährten zu suchen Veränderung fordert.
Die nächste Heldenreise fällt uns Erzählerinnen und Erzählern schwer. Schon bei FilmStoffEntwicklung 2016 suchte Alfred Behrens nach einer »Widerstand der Ästhetik« durch eine »Ästhetik des Widerstands«, die statt Individuen Kollektive erzählt. Roland Zag kritisierte bei FilmStoffEntwicklung 2018, in einer Welt, die von Ohnmachtsgefühlen und tatsächlicher individueller Ohnmacht bestimmt werde, sei der sich selbst befähigende Held anachronistisch. Ich selbst bezeichnete die Heldenreise und ihr Verständnis von Fähigkeit, Verantwortung und Schuld in meiner Diskussion von Opfererzählungen als zynisch.
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