Als Journalistinnen und Journalisten wählen wir aus, wir schenken den einen Aufmerksamkeit und den anderen nicht, wir erzeugen oder korrigieren Asymmetrien der Sichtbarkeit, wir bilden nicht einfach ab, wir entscheiden mit darüber, was als Abbild, was als typisch gilt und was nicht, wir erzeugen absichtlich oder unabsichtlich Verknüpfungen von Kollektiven mit Eigenschaften.
Carolin Emcke kritisiert auf sueddeutsche.de die politischen Talkshows im deutschen Fernsehen und deren Rolle im gesellschaftlichen Diskurs – und klingt dabei ziemlich vernichtend: »Es ist verwunderlich, wie fahrlässig manche TV-Redaktion sich selbst delegitimiert, indem sie so tut, als gäbe es das gar nicht: journalistische Arbeit.« Politische Talkshows: Nicht objektiv, sondern verantwortungslos.