Anlass zu diesem Überlegungen gab mir die Lektüre des gerade erschienenen Buches von Klaus Pohl Sein oder nicht sein – Roman. Roman? Es geht in dem Buch um eine Beschreibung der Proben zu Peter Zadeks zweiter Hamlet-Inszenierung mit Angela Winkler in der Titelrolle. Alle Filmleute, die noch einen Rest von Beziehung zum Theater haben, sollten, ja müssen das lesen.
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Am Montag ist, pünktlich zum Filmfest München, die neue Ausgabe des Wendepunkts, des Fachmagazins des Verbands für Film- und Fernsehdramaturgie VeDRA, erschienen.
Die Gewalt und ihre Darstellung in Fatih Akins Der Goldene Handschuh hat sein Publikum gestört, vielleicht verstört. Dabei dürften die dargestellten Handlungen nicht überrascht haben. Die störende, verstörende Wirkung – man könnte sagen: Kraft – muss in anderem begründet sein.
In meinem neuen Buch Märchen, Mythen, Netflix – Zum Arbeiten mit populären Narrativen in der Psychotherapie berichte ich von realen Fällen aus meiner psychotherapeutischen Praxis, in deren Therapie bestimmte Geschichten aus der Popkultur eine zentrale Rolle bei der Selbstexploration, Selbsterkenntnis und Problembewältigung der Patient*innen gespielt haben.
Am Montag, dem 21. September 20 Uhr 15 im ZDF Totgeschwiegen, ein Film, angekündigt als Kriminalfilm mit einer total am Kern vorbei gehenden Pressemitteilung. Nun schaue ich Kriminalfilme nur noch in Ausnahmefällen. Ein Glück aber, dass ich es dieses Mal getan habe. Denn es war sicher einer der Höhepunkte des Fernsehjahres 2020.
Da wurde eine Grenze überschritten. Inhaltlich und geschmacklich. Diesen Film hätte man nicht senden sollen! – Schon allein weil da gleich mehrere Menschen gezeigt wurden, die mittelalterliche religiöse Vorstellungen hatten. Katholiken, es handelt sich ja um Polen.
Eines vorweg: Dieser Artikel gibt sich große Mühe sensibel zu sein. Sollten Äußerungen oder Gedanken im Angesicht der aktuellen Situation bzw. deren weiteren Verlauf unangemessen oder zynisch wirken, so möchte ich mich vorweg dafür entschuldigen. Apropos: Ist es zynisch, zurzeit Filme wie…
Direkt nach Erscheinen des Romans Unterleuten, den ich voller Bewunderung gelesen habe, schrieb ich via Verlag mein Kompliment an die Autorin Juli Zeh. Ich gab mich als Filmdramaturg zu erkennen und bemerkte, dass ich mir eine Verfilmung kaum vorstellen könne, weil der Perspektivwechsel auf die Figuren, dadurch dass sich in jedem Kapitel auf eine Figur erzählerisch konzentriert wird kaum ins Filmische übertragen werden kann.
Jens Becker, Drehbuchautor, Regisseur und Professor für »Drehbuch und Dramaturgie« an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, veröffentlichte im April letzten Jahres einen Drehbuchratgeber mit dem Titel »Das Drehbuch-Tool: Charaktere und Struktur gestalten mit dem Enneagramm«. Becker hat bereits 2014 zwei Vorläufer vom…
Die einzige Regel, die ich hatte, war: keine Smartphones. Das hat nicht nur mit dem Sujet von ,Transit‘ zu tun. Mein Sohn hat mir einmal die Augen geöffnet, als er meinte: Es gibt zwei Sachen, die man nicht machen darf: man darf…
Systemsprenger ist ein großartiger, schmerzhafter, weitgehend realistischer Film über ein Kind mit einer schweren Bindungsstörung und die Lücken in unserem sozialpädagogisch-psychiatrischen Versorgungssystem. Allerdings ist der Film potentiell auch sehr triggernd, durch die Darstellung von Traumatisierung, emotionaler Vernachlässigung und Gewalt. Insofern ist der Film dringend allen zu empfehlen, die sich so etwas ansehen können – allen anderen ist dringend davon abzuraten. Nachdem das gesagt ist, hier mein – weitgehend spoilerfreier – erster Eindruck.