Zur Dramaturgie von Crowdfunding-Videos am Beispiel von Trink—Genosse (1/2)

Videoclips zu Crowdfunding-Kampagnen sind nicht das übliche Betätigungsfeld eines Film- und Fernsehdramaturgen. Sie sind nicht fiktional, nicht abendfüllend, und folgen keiner künstlerischen, sondern einer klar wirtschaftlichen Intention. Aber so, wie wir auch Dokumentationen, Kurzfilme, Privatfernsehen und darin die Werbung dramaturgisch untersuchen, verstehen und beraten können, geht das auch bei einer modernen Crowdfunding-Kampagne. Zum Beispiel bei der kokreativen Entwicklung eines Crowdfunding-Clips für das Kölner Projekt »Trink—Genosse«.

Zur Dramaturgie von YouTube-Videos

Es ist nicht möglich, von einem YouTube-Video zu sprechen und alle YouTube-Videos zu meinen, genauso wenig wie es möglich ist von einer Fernsehausstrahlung zu sprechen und dabei gleichzeitig alle Inhalte zu meinen. Dennoch bietet die Film- und Fernsehdramaturgie einen Ansatz, der für jedes Fernsehformat und auch für YouTube-Videos angepasst und angewendet werden kann. Allen diesen denkbaren Formaten sowohl online als auch offline ist nämlich gemein, dass sie ihr Publikum interessieren wollen bzw. wollen sollten.

Relevante und irrelevante Backstorys – BETTER CALL SAUL und BLOCHIN

Wie wichtig ist die Backstory einer Figur? Wann sollte sie erzählt werden und wann nicht? Es gibt zwei verschiedene Arten von Informationen aus der Backstory einer Figur: Informationen, die die Autorinnen und Autoren brauchen, um die Figur besser zu verstehen und zu führen, die aber nicht erzählt werden müssen (und die deshalb hier nicht interessieren). … Weiterlesen

Erzählökonomie: Was Prosa-AutorInnen von Film-AutorInnen lernen können

Eine der Hauptschwierigkeiten beim Entwickeln und Erzählen einer Geschichte besteht darin, aus der riesigen Fülle von Ideen und den Möglichkeiten an Figuren, Konflikten, Handlungen, Themen, Ereignissen, Szenen und Dialogen die „richtigen“ auszuwählen und die „falschen“ wegzulassen. Die Kriterien, an denen sich Autorinnen und Autoren orientieren können, um diese Entscheidungen zu treffen, lassen sich mit dem … Weiterlesen

Grundlagen II: Was ist eine Geschichte und wie funktioniert sie?

Drei Antworten auf die Frage, was eine Geschichte ist und wie sie funktioniert: Die Antwort der figurenzentrierten Dramaturgie: Eine Geschichte ist ein dreidimensionales Abbild des Menschseins. Sie erzählt von Veränderungen in drei Welten: der äußeren Welt der Handlungen, der emotionalen Welt der Beziehungen und der inneren Welt der Identität. Und von den wechselseitigen Abhängigkeiten dieser … Weiterlesen

Struktur, Dramaturgie: und/oder (achja, und Liebe)

Es war vor etwas über einem Jahr als ich eine Drehbuch-Software ausprobierte, die versprach den Autoren auch dramaturgisch zu unterstützen, das ich dachte: „Nein, Struktur ist eben noch keine Dramaturgie.“ Die Handlung entsprechend eines Modells wie der Heldenreise zu strukturieren schien mir nicht sinnvoller, als die Szenen alphabetisch nach ihren Anfangsbuchstaben zu sortieren. Ohne Frage … Weiterlesen

„Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.“ – Voltaire

Schön gesagt. Aber wie geht das? Wie schreibt man nicht langweilig, sondern unterhaltsam? Was also ist „Unterhaltung“? Unterhaltung bedeutet, dass sich Publikum und Leserschaft an einer Geschichte beteiligen. Zwei grundlegende Formen der Beteiligung gibt es: die kognitive Beteiligung und die emotionale Beteiligung. Kognitive und emotionale Beteiligung Kognitive Beteiligung heißt, dass Publikum und Lesende keine Gelegenheit … Weiterlesen

Weiter scheitern – wie man richtige kreative Entscheidungen trifft

AutorInnen scheitern. Ständig. Das gehört zum Geschäft. Denn AutorInnen müssen Entscheidungen treffen. Ständig. Das gehört zum Alltag. Sie sind ihr täglich Brot. Mitunter ein hartes Brot. Denn das Schwierige ist: Es gibt verdammt viele Optionen, und jede Entscheidung für eine, ist eine Entscheidung gegen alle anderen. Das Gemeine dabei ist: Zu dem Zeitpunkt, zu dem … Weiterlesen