Inspiration – und dann? II: Von der Handlung zur Figur

Die gute Idee ist eine Handlung, ein Konflikt. Und vielleicht haben wir das Gefühl, mehr braucht unsere Geschichte doch gar nicht: es ist ja alles schon da. Sie kann jetzt so niedergeschrieben, veröffentlicht, beklatscht werden. Im ersten Artikel dieser kleinen Reihe jedoch haben wir gesehen, wie eng verzahnt Figuren mit ihrer Handlung sein können, sein müssen, um eine gute Geschichte zu erzählen.

Anmerkungen zu GAME OF THRONES 8_1: Die Kunst der Episode – Beginn des fünften Aktes.

Die achte und finale Staffel Game of Thrones hat begonnen. Bevor ich einige der dramaturgisch interessanten Aspekte der ersten Episode diskutiere, möchte ich hier zur Erinnerung dies voranstellen: Dramaturgisch gesehen ist diese Serie eher ein langer großer epischer Spielfilm und folgt entsprechenden Regeln. Ergänzt wird diese strukturelle Anlage mit der eines Historiendramas in der Tradition … Weiterlesen

Erster Eindruck: Astrid

Aktuelle Kinofilme dramaturgisch zu untersuchen ist schwierig, weil wir sie dafür eigentlich mehrfach sehen müssten. Dafür fehlen die Ressourcen und manchmal die Geduld. Deshalb ein kurzer erster dramaturgischer Eindruck, der weder umfassende Vollständigkeit, noch analytische Detailtiefe verspricht – dafür spontane Ehrlichkeit und die Konzentration aufs Wesentliche. Heute: Astrid, Buch: Kim Fupz Aakeson und Regisseurin Pernille Fischer Christensen.

TOTE MÄDCHEN LÜGEN NICHT (1+2): Welche Verantwortung haben Autor*innen?

Die Schöpferkraft eines Autors folgt leider nicht immer seinem Willen; das Werk gerät, wie es kann, und stellt sich dem Verfasser oft wie unabhängig, ja wie fremd, gegenüber. (Sigmund Freud) Wie auch immer man über die vieldiskutierte Netflix-Serie TOTE MÄDCHEN LÜGEN NICHT (13 REASONS WHY) denkt, eines ist wohl unstrittig: Sie regt zum Nachdenken an … Weiterlesen

Wie man den emotionalen Kern einer Geschichte findet

Konflikt ist eine der tragenden Säulen jeder dramatischen Erzählung. Die Drehbuch-Gurus dieser Welt sind sich einig: Kein Drama ohne Konflikt. Einige gehen sogar noch weiter und sagen: Drama IST Konflikt. Allein, dieses vermeintlich so einfache Konzept ist manchmal nur schwer zu greifen. Konflikt kann etwas sehr Abstraktes sein. Und wenn wir unsere Suche allzu schematisch betreiben, dann kann es wohl passieren, dass wir mit einer jener High-Concept-Ideen enden, die man zwar als eine kreative Leistung bezeichnen könnte, der aber ein entscheidendes Element fehlt: ein emotionaler Kern, mit dem wir uns als Zuschauende spontan verbinden können.

Figuren spannend gestalten: Innerer Konflikt und andere Hindernisse

Drehbücher müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um dramaturgisch zu funktionieren, die schon in der Logline definiert werden können: Eine Figur will ein Ziel erreichen, hat aber Schwierigkeiten dabei, weil ihr Hindernisse in den Weg gelegt werden. Im Zentrum steht die Hauptfigur, die in einem Konflikt steht, um ihr Ziel erreichen zu können. Konflikte sind … Weiterlesen

Die Entscheidung zu handeln: Aktive vs. passive Figuren

Figuren sind der Dreh- und Angelpunkt des Films. Sie haben die Handlung sprichwörtlich in der Hand, denn mit ihren Entscheidungen gestalten sie, was passiert. Eine Figur, und dann noch eine Hauptfigur, die weder handelt noch Entscheidungen trifft, ist vor allem eins: langweilig. Damit eine Figur in der Lage ist, einen Film zu tragen, muss sie … Weiterlesen

Die ersten Schritte der Figurenentwicklung

Figuren sind untrennbar mit der Handlung eines Drehbuchs verbunden, denn: Sie sind es, die die Handlung vorantreiben, Konflikte durchleben, Probleme ausloten und Repräsentanten der Welt sind, die wir in unserem Film oder unserer Serie erzählen wollen. Wie aber werden Haupt- und Nebenfiguren angelegt, welche Tiefe braucht eine Figur und was ist überhaupt eine Backstory? Characters … Weiterlesen

Von der Idee zur Story: Plotten

Ist die langwierige Ideensuche erst einmal vorbei, geht es darum, aus vielen Gedankenschnipseln eine dramaturgisch funktionierende Geschichte zu machen. Sobald wir an den konkreten Aufbau der Story gehen, zeigt sich, dass es sinnvoll war, sich bei der Ideensuche Zeit zu lassen. Vieles hat sich im Kopf schon zusammengesetzt, trotzdem aber gibt es zahllose Lücken, die … Weiterlesen

Logline & Outline formulieren: Die Story greifbar machen

In den vergangenen Wochen haben wir uns mit der Suche nach Ideen und der Festlegung eines Themas auseinandergesetzt. Es gibt viele verschiedene Techniken und Ansätze, um die richtige Idee für ein Drehbuchprojekt zu finden, und jeder Drehbuchautor hat seine eigenen Präferenzen, welche Methode für ihn am besten funktioniert. Ich für meinen Teil mag die Abwechslung … Weiterlesen

Was der Leinwand fehlt – Ideensuche von Außen katalysieren

Es gibt viele Wege, Inspiration für ein Drehbuch zu finden. Manchmal trifft eine Idee einen wie der Blitz: Auf einmal ist alles klar, zeichnet sich eine Story, ein Konflikt, eine Figur in allen Einzelheiten vor dem inneren Auge ab, und der Rest des Puzzles fügt sich wie von selbst zusammen. Zugegeben: Das ist eher selten. … Weiterlesen

Drei-Akt-Struktur I: Struktur ist wichtig. Aber nicht so wichtig.

Eine Geschichte wird nicht gut, nur weil sie strukturell gut entwickelt ist. Das wird von einigen Experten zwar immer wieder behauptet. Aber selbst wenn man die Struktur nach Lehrbuch entwirft und beispielsweise den ersten Wendepunkt wie empfohlen auf die vermeintlich richtige Seite setzt, ist das keine Garantie dafür, dass die Geschichte gut ist. Solche Vorgaben … Weiterlesen