Wie man den emotionalen Kern einer Geschichte findet

Konflikt ist eine der tragenden Säulen jeder dramatischen Erzählung. Die Drehbuch-Gurus dieser Welt sind sich einig: Kein Drama ohne Konflikt. Einige gehen sogar noch weiter und sagen: Drama IST Konflikt. Allein, dieses vermeintlich so einfache Konzept ist manchmal nur schwer zu greifen. Konflikt kann etwas sehr Abstraktes sein. Und wenn wir unsere Suche allzu schematisch betreiben, dann kann es wohl passieren, dass wir mit einer jener High-Concept-Ideen enden, die man zwar als eine kreative Leistung bezeichnen könnte, der aber ein entscheidendes Element fehlt: ein emotionaler Kern, mit dem wir uns als Zuschauende spontan verbinden können.

Die Entscheidung zu handeln: Aktive vs. passive Figuren

Figuren sind der Dreh- und Angelpunkt des Films. Sie haben die Handlung sprichwörtlich in der Hand, denn mit ihren Entscheidungen gestalten sie, was passiert. Eine Figur, und dann noch eine Hauptfigur, die weder handelt noch Entscheidungen trifft, ist vor allem eins: langweilig. Damit eine Figur in der Lage ist, einen Film zu tragen, muss sie … Weiterlesen

Grundlagen II: Was ist eine Geschichte und wie funktioniert sie?

Drei Antworten auf die Frage, was eine Geschichte ist und wie sie funktioniert: Die Antwort der figurenzentrierten Dramaturgie: Eine Geschichte ist ein dreidimensionales Abbild des Menschseins. Sie erzählt von Veränderungen in drei Welten: der äußeren Welt der Handlungen, der emotionalen Welt der Beziehungen und der inneren Welt der Identität. Und von den wechselseitigen Abhängigkeiten dieser … Weiterlesen

Die emotionale Reise der Hauptfigur

Die emotionale Reise ist ein wunderbares dramaturgisches Werkzeug, um den langen und schwer zu entwickelnden Mittelteil einer Geschichte – die Konfliktaustragung im 2. Akt – aufzubauen. Sie unterscheidet sich von der kontinuierlichen Konfliktsteigerung, in der die Hauptfigur im 2. Akt mit immer größer werdenden Hindernissen konfrontiert wird, indem sie den 2. Akt in zwei Teile … Weiterlesen

Grundlagen I: Was ist eine Geschichte und wie funktioniert sie? – Teil 2

Drei Antworten auf die Frage, was eine Geschichte ist und wie sie funktioniert: Eine Geschichte ist ein dreidimensionales Abbild des Menschseins. Sie erzählt von Veränderungen in drei Welten: der äußeren Welt der Handlungen, der emotionalen Welt der Beziehungen und der inneren Welt der Identität. Und von den wechselseitigen Abhängigkeiten der Welten voneinander. Damit unterstützen sie … Weiterlesen

Wie funktionieren Liebesgeschichten? – Das Erzählmuster „Die erste Liebe“

Kaum ein anderes Thema (außer Mord) ist in Romanen und Filmen so populär und erfolgreich wie die Liebe. Einer der Gründe ist, dass gut erzählte Liebesgeschichten starke Emotionen hervorrufen, indem wir uns in ihnen wiedererkennen und wiedererleben: unsere Lust und unser Leiden, unsere Sehnsüchte und unsere Bedürfnisse, unsere Ängste und unsere Verletzungen. Wir identifizieren uns … Weiterlesen

„Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.“ – Voltaire

Schön gesagt. Aber wie geht das? Wie schreibt man nicht langweilig, sondern unterhaltsam? Was also ist „Unterhaltung“? Unterhaltung bedeutet, dass sich Publikum und Leserschaft an einer Geschichte beteiligen. Zwei grundlegende Formen der Beteiligung gibt es: die kognitive Beteiligung und die emotionale Beteiligung. Kognitive und emotionale Beteiligung Kognitive Beteiligung heißt, dass Publikum und Lesende keine Gelegenheit … Weiterlesen

Weiter scheitern – wie man richtige kreative Entscheidungen trifft

AutorInnen scheitern. Ständig. Das gehört zum Geschäft. Denn AutorInnen müssen Entscheidungen treffen. Ständig. Das gehört zum Alltag. Sie sind ihr täglich Brot. Mitunter ein hartes Brot. Denn das Schwierige ist: Es gibt verdammt viele Optionen, und jede Entscheidung für eine, ist eine Entscheidung gegen alle anderen. Das Gemeine dabei ist: Zu dem Zeitpunkt, zu dem … Weiterlesen