Formate, Slots & Längen – eine Polemik

Bei längeren Formaten muss man als Dramaturg immer die Frage stellen: braucht es diese hohe Anzahl der Sendeminuten? Autoren verstehen meine Frage. Denn nur bei Kurzfilmen sind sie frei. Die sind immer nur so lang, wie es die Geschichte braucht. In der Regel werden Autoren aber gezwungen auf Minute 88 zu schreiben, oder 45 oder 25. Das lernt man, kriegt es in sein Gefühl und es ist oft doch ein Grund für Drehbuchschwächen.

FSE21: Konferenz FilmStoffEntwicklung am 6.11.21 (online)

Am 26. November findet der diesjährige Tag der Dramaturgie, die Fachkonferenz FilmStoffEntwicklung des Verbands für Film- und Fernsehdramaturgie VeDRA statt. In Präsentationen, Podiumsdiskussionen und einem Workshop geht es um Fragen dramaturgischer Methodik, außerdem um Themen wie Diversity, Dokumentarserien, digitales und akustisches Erzählen.

Totgeschwiegen – so geht’s

Am Montag, dem 21. September 20 Uhr 15 im ZDF Totgeschwiegen, ein Film, angekündigt als Kriminalfilm mit einer total am Kern vorbei gehenden Pressemitteilung. Nun schaue ich Kriminalfilme nur noch in Ausnahmefällen. Ein Glück aber, dass ich es dieses Mal getan habe. Denn es war sicher einer der Höhepunkte des Fernsehjahres 2020.

In eine unbekannte Zukunft hineinschreiben. Der Post-Corona-Film

Mit was für einer Welt haben wir es eigentlich zutun, wenn die Krise vorbei ist? Wie beschreibt man eine Welt, deren Regeln man nicht kennt? Und was für Filme werden wir anschauen wollen, wenn wir eines Tages wieder unsere Lieblingskinos besuchen dürfen? Als Drehbuchautor und Dramaturg möchte ich dazu einige Überlegungen anstellen. Wie könnte er aussehen, der Post-Corona-Film?

Hannes Jaenicke im Deutschlandfunk-Gespräch

Der Schauspieler, Dokumentarfilmer und Naturschutzaktivist Hannes Jaenicke hat in einem Deutschlandfunk-Gespräch interessante Thesen aufgestellt. Film ist die überlegene amerikanische Kunst: wegen Hollywood, wegen der deutsch-jüdischen Emigranten der 20er und 30er-Jahre, wegen der Professionalität, die von Autoren, Schauspielern und Regisseuren verlangt und geleistet wird.

Tatort Drehbuch: Wie die ARD Autorinnen erst benachteiligt und dann ignoriert

In Tatort und Polizeiruf sind zu wenig Autorinnen beschäftigt: 2018 waren es 6,1 Prozent. Anfang des Jahres richteten sich 76 deutsche Drehbuchautorinnen in einem Brandbrief an die ARD-Sender, forderten eine 50-Prozent-Quote bis 2021 und boten dafür die Zusammenarbeit an einem runden Tisch an – bisher vergeblich. Die Beschäftigung von mehr Frauen scheitere an der »Qualitätsentscheidung« der Redaktionen, das ist das Argument der Sender.

Das Problem Netflix am Beispiel The Laundromat

Als Oldie vermeide ich es aus prinzipiellen Gründen ,große‘ Filme auf dem Computer anzuschauen oder gar, ein no go, auf dem Smartphone. Bei einer VeDRA-Diskussion auf dem Münchner Filmfest, wo es um neue Produktionsmöglichkeiten von Serien ging, fragte der Moderator am Ende, ob die Autoren und Regisseure nicht Probleme damit hätten, dass Ihre Werke nicht mehr im Fernsehen und Kino gezeigt würden. Offensichtlich waren die Macher mit dieser Frage überfordert, sie hatten sich darüber einfach noch keine Gedanken gemacht.

Elisabeth Herrmann im Interview: »Menschen, die aus deinen 100 Prozent 120 herausholen.«

Kaum einer, der ihre Werke nicht kennt: Die Autorin Elisabeth Herrmann hat das geschafft, wovon die meisten ihrer Kollegen und Kolleginnen ein Leben lang nur träumen – doch der Weg dahin war steinig. Ich habe Elisabeth ein paar Fragen gestellt.

Link: Wendepunkt N°44

Der Verband für Film- und Fernsehdramaturgie hat die 44. Ausgabe des Dramaturgiemagazins Wendepunkt herausgegeben. Thematischer Schwerpunkt sind Methoden der Stoffentwicklung: Timo Gößler und Katrin Merkel schreiben über den Writers‘ Room in Deutschland und Egbert von Wyngaarden über »agile Stoffentwicklung«.

Europawahl 2019: Die Kulturpolitik der Parteien

Unser Europa ist eine kulturelle Schatzkammer«, schreibt die CDU, »Europa ist für uns kulturelle Vielfalt« die SPD. Bei den Grünen lebt die europäische Idee »durch die Inspiration kultureller Vielfalt«, bei der FDP zeichnet Europa ein »vielfältiges Kulturerbe« aus. Die Linke stellt fest: »Europas Kulturen […] sind vielfältig.« Für die Europawahl 2019 habe ich wie schon zur vergangenen Bundestagswahl einen Blick auf die Kulturpolitik in den Wahlprogrammen von FDP, Grünen, Linken, SPD und Union geworfen. Nicht als Hilfe bei der Wahlentscheidung, bei der andere Kriterien vermutlich sinnvoller sind, sondern als Blick darauf, was Kunst- und Kulturschaffende in den kommenden Jahren erwartet.

Game of Thrones 8.3 – Armageddon. The Long Night

In dieser Folge wurde nun die lange erwartete Schlacht zwischen den Menschen im Norden und der Welt Satans mit seinen Heerscharen ausgetragen. Entsprechend einer der Referenzen, über die die Handlung der Serie kontinuierlich genutzt wird, kann man diese mit der Schlacht um Armageddon im Alten Testament/der Torah in Beziehung setzen. Dieser Krieg, in dem es … Weiterlesen