LEBEN ÜBER KREUZ: Wie aus einem Melodram ein Drama wird

In den 90er-Jahren haben die Spielfilm-Redaktionen der Privatsender die Produzenten jährlich mit neuen Genre-Wünschen aufgescheucht. Ich erinnere mich, dass der Produzent einer der Firmen, für die ich als Dramaturg arbeitete, fragte: „Was ist eigentlich ein Melo?“ In Leben über Kreuz wird die melodramatische Prämisse zum Drama.

Sehnsucht nach Helden oder worin liegt das Erfolgsgeheimnis der Superheldenfilme?

Als europäischer Drehbuchautor betrachtet man einen Superheldenfilm im Kino doch eher skeptisch: zu kitschig und naiv wirkt die Comic-Vorlage; zu profan bedient sich Hollywood, in Ermangelung neuer Stoffentwicklung, an der popkulturellen Kinderstube.

Transformational Storytelling: A conversation with Tom Schlesinger

Over the last couple of months I had the chance to conduct a series of interviews with screenwriting teacher Tom Schlesinger about his approach to screenwriting and his two upcoming seminars in Munich and in Berlin. Here is a condensed version of what we discussed.

Link: William Gibson: The 80s Revolution

They treated the past as something simple, something that they understood completely and could just project a line out from to create a future that was simply an extension of that certain past. Or, as Gibson put it: confident men. The knew exactly where they were coming from, exactly where they were and exactly where … Weiterlesen

Wie viele Masterplots gibt es?

Ein Artikel, der kürzlich auf der Webseite des Monatsmagazins „The Atlantic“ erschien, dürfte Anhängern der Masterplot-Theorie neuen Auftrieb geben. Kulturpessimisten, die glauben, dass Roboter das Ende der Menschheit bedeuten, werden sich ebenfalls bestätigt sehen. Um es kurz zu machen: Unter Einsatz von intelligenten Maschinen haben Forscher der Universität von Vermont herausgefunden, dass es seit Anbeginn … Weiterlesen

Plot vs. Story – Worüber Drehbuch-Gurus NICHT sprechen

Der Plot ist nur die Spitze des Eisbergs einer Geschichte
Urheber: mikekiev / 123RF Lizenzfreie Bilder

Warum funktioniert Drehbuchtheorie, auch wenn sie auf dem Papier gut klingt, in der Praxis nur selten? Warum bedankt sich bei der Oscar©-Verleihung niemand bei Syd Field, Robert McKee oder Blake Snyder? Nein, es liegt nicht am Umschlag, der die falsche Laudatio enthält. Der Grund
ist vielmehr darin zu suchen, dass die meisten Drehbuch-Modelle sich zwar eifrig am Plot abarbeiten, wir als Autor*innen es aber mit einer Story zu tun haben. Und Himmel, was für ein Unterschied!

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Figuren mit Vergangenheit: Oscar©-Gewinner MANCHESTER BY THE SEA

In der Verfilmung von Ernest Hemingways THE KILLERS aus dem Jahr 1946 nach einem Drehbuch von Anthony Veiller und dem nicht namentlich genannten John Huston wird Burt Lancaster alias „The Swede“ kurz vor seiner Exekution gefragt, warum ihm jemand nach dem Leben trachte. Seine Antwort: „I made a mistake once.“

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Zwei Arten von Filmen: anspruchsvolle und Genrefilme?

Noch bis zum 21. Dezember können sich Autorinnen mit ihren Stoffen im Rahmen der Genrenale für den Arri Genre Pitch 2017 bewerben. Höchste Zeit, sich einmal zu fragen, was es überhaupt mit diesem Begriff auf sich hat. Ich habe vier Jahre lang als Betreiber eines kleinen Arthousekinos in Berlin-Friedrichshain gearbeitet. Täglich liefen dort über 20 … Weiterlesen

Link: Horror and How Rationality Betrays Us

The moment where the character finally faces the possibility that what they are seeing and experiencing is real, the moment where they have to ask themselves “Do I hope I’m going mad?”, because the alternative is worse—that is the quintessence of horror. Die Edutainment-Webserie Extra Credits, die vorallem über die Entwicklung von Videospielen informiert und … Weiterlesen

Erster Eindruck: Bad Moms

Aktuelle Kinofilme dramaturgisch zu untersuchen ist schwierig, weil wir sie dafür eigentlich mehrfach sehen müssten. Dafür fehlen die Ressourcen und manchmal die Geduld. Deshalb ein kurzer erster dramaturgischer Eindruck, der weder umfassende Vollständigkeit, noch analytische Detailtiefe verspricht – dafür spontane Ehrlichkeit und die Konzentration aufs Wesentliche. Heute: Bad Moms, Buch (und Regie): Die Hangover-Autoren Jon … Weiterlesen

Reue im Videospiel: The Walking Dead

Wir kennen The Walking Dead. Vielleicht haben wir nicht die Comics gelesen, oder die Romane, vielleicht haben wir nicht die Serie gesehen, und auch nicht das Spin-Off, vielleicht haben wir keines der zwei so unterschiedlichen Videospiele gespielt – der großen Resonanz bei Fans und in journalistischen Medien ließ sich kaum entkommen. Und selbst wem das … Weiterlesen

Theorie tl;dr: Übers Schwarzmalen

Too long; didn’t read: Texte aus Drehbuch-, Film- und Welttheorie, kurz, knapp, bündig zusammengefasst und auf ihren Wert fürs filmschreiben hin geprüft. Heute „Notes on Film noir“ von Drehbuchautor (Taxi Driver!) und Regisseur (Mishima!) Paul Schrader. In 140 Zeichen (Was ist das?): #PaulSchrader: Der #FilmNoir war vermutlich die kreativste, künstlerischste Periode in #Hollywood, auch gemessen … Weiterlesen