Erstaunlicherweise existieren bislang – mit Ausnahme des Writers’ Rooms zur Serienentwicklung – kaum Überlegungen dazu, wie die Qualität von Stoffen durch einen professionellen und zielgerichteten Prozess gesteigert werden könnte. Wer hat Freiheit und Verantwortung bei welchem Teil der Arbeit? Wer ist nur Feedbackgeber? Wie könnte man eine spezifische Projektkultur etablieren? Diese Fragen dienen der Entwicklung hochwertiger Drehbücher. Sie lassen sich nur im Austausch aller Mitwirkenden beantworten.
Wendepunkt #39: Aus dem Editorial von Eva-Maria Fahmüller
Die neue Zeitschrift des Verbands für Film- und Fernsehdramaturgie ist erschienen: Wendepunkt #39. Die Themen, u.a.: »Innovation vs. Imitation«, »das neue Erzählen des Kollektiven«, Tatort Eifel, eine »Dramaturgie des narrativen Werbefilms«. Auch filmschreiben-Autor Michael Füting ist mit einem Artikel vertreten: Der Dramaturg als Anwalt des Autors –
Niemand muss sich im Buchbearbeitungsprozess so heftiger Kritik stellen wie der Autor. Er wird wesentlich mehr kritisiert als der Regisseur im späteren Arbeitsprozess. […] Je mehr Personen bei Buchbesprechungen anwesend sind, desto stärker droht der Autor zu vereinzeln. Im schlimmsten Fall: Alle gegen einen. Das aber schreit geradezu nach einem Anwalt.