Link: Urheberinnen und Urheber: Sagt Eure Meinung!

Unter dem Titel Urheberinnen und Urheber: Sagt eure Meinung! hat der Verband Deutscher Drehbuchautoren am Freitag (Link) einen Aufruf von verdi-Sekretär Johannes Brückner veröffentlicht: Darin verweist er auf das erneute Angebot von Julia Reda, Berichterstatterin des EU-Parlaments für die Urheberrechts-Evaluation, an Künstler und Autoren, ihre Sicht auf das Urheberrecht und notwendige Reformen darzustellen.

Urheberinnen und Urheber: Sagt Eure Meinung! http://t.co/8Tublah1G3 — Drehbuchautoren (@vdd_drehbuch) 20. Februar 2015

Es ist nämlich falsch, wenn Brückner sagt:

In unserer Stellungnahme als ver.di haben wir kritisiert, dass die Interessen der Urheberinnen und Urheber in vielen Punkten außen vorgelassen wurden – und waren mit dieser Kritik offenbar nicht allein, denn nun geht Julia Reda aktiv auf die Kreativen zu und bittet um aktive Beteiligung und Meinung.

Julia Reda geht schon seit Monaten »aktiv auf die Kreativen zu« und bittet schon seit Monaten um »aktive Beteiligung und Meinung«. Am 16. September, also noch zwei Monate vor ihrer Ernennung zur Berichtsretatterin durch den Rechtsausschuss des Europaparlaments, traf sie sich zum Beispiel mit Prof. Dr. Gerhard Pfennig, Sprecher der Initiative Urheberrecht und Katharina Uppenbrink, Geschäftsführerin der Initiative Urheberrecht und ehemalige Geschäftsführerin des VDD. Das und mit wem sie noch in Kontakt stand, hat Reda im Sinne der Lobby-Transparenz in ihrem Blog veröffentlicht (Link).

Wenn Julia Reda in ihrem Blog unter dem Titel Kunst- und Kreativschaffende, sagt mir Eure Meinung (Link) jetzt beklagt:

Am Lautesten ist in der Debatte die Verwertungsindustrie zu hören, Kunstschaffende selbst kommen zu selten zu Wort.

Und:

Für Kunstschaffende wird oft gesprochen, sie selbst finden sich aber oft zwischen den Stühlen wieder.

Dann ist das wohl eher die Schuld der Urheberverbände, die sich nicht ausreichend Gehör verschaffen (siehe ihre Liste der Lobbykontakte), nicht die Schuld von Reda, die laut Brückner die Interessen der Urheber außen vorlassen würde. Urheberverbände, die mit ihr gesprochen haben, wurden nämlich scheinbar durchaus wahrgenommen, so hat Prof. Dr. Gerhard Pfennig den Bericht dann auch wie folgt kommentiert (Link):

Julia Redas zur kreativen, zielgerichteten Diskussion einladender Berichtsentwurf und dessen bevorstehende Behandlung im und mit dem Parlament kann tatsächlich zu Lösungen führen, wenn er seinem Grundkonzept treu bleibt: einen fairen Ausgleich zwischen den Interessen der Urheber und Rechteinhaber und den Nutzer zu schaffen.

Was auch unser eigenen Einschätzung entspricht: Wer hat urheberrecht?

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