Sam Shepard, u.a. Schauspieler, Dramatiker (Vergrabenes Kind) und Drehbuchautor (Zabriskie Point; Paris, Texas; Don’t Come Knocking) ist am vergangenen Sonntag (27. Juli) gestorben. Zu Bob Dylans Brownsville Girl, welches Shepard mitgeschrieben hat, ein paar Auszüge aus den Nachrufen:
«Life is very long» – mit einem Zitat von T. S. Eliot beginnt einer der letzten Filme, in denen der Dramatiker, Schauspieler und Regisseur Sam Shepard spielte. Man hört seine Stimme aus dem Off, müde und amüsiert, distanziert und engagiert zugleich. Ein Mann, den nichts mehr erschüttern kann, der alles gesehen hat – augenscheinlich.
Marion Löhndorf, Neue Zürcher Zeitung
In Mr. Shepard’s plays, the only undeniable truth is that of the mirage. From early pieces like “Chicago” (1965) […] to late works like “Heartless” (2012), he presented a world in which nothing is fixed. That includes any comforting notions of family, home, material success and even individual identity. “To me, a strong sense of self isn’t believing in a lot.”
Ben Brantley, New York Times
Wie Shepard als Walter Faber die Gesichtszüge entgleisen, wenn er das erste Mal der jungen Julie Delpy begegnet, wie er versucht, die Überwältigung zu kaschieren, wenn sie sich langsam durch die Haare fährt, und wie das ganze Faltengesicht dadurch in Unordnung gerät, das ist so eine der Szenen, weswegen man ja überhaupt ins Kino geht.
David Steinitz, Süddeutsche Zeitung
[Patti] Smith described telling him of nervousness at writing for the stage, which she had never done. But Shepard urged her on, Smith wrote, telling her that „you can’t make a mistake when you improvise.“ Replied Smith: „What if I screw up the rhythm?“ „You can’t,“ Shepard explained. „It’s like drumming. If you miss a beat, you create another.“
Randall Roberts, Los Angeles Times
Als Künstler war Sam Shepard […] eine kraftvolle Stimme der Einsamen und der Außenseiter, die oftmals an Amerika zerbrechen, und es doch fortwährend mit ihren Träumen bereichern. Diese Stimme wird nun fehlen.
David Kleingers, Spiegel Online
Another memorable screen role was in Michael Almerayda’s updated version of Hamlet (2000), in which Shepard played the role of the Ghost, thought by some to have been played in the first production by another playwright-actor, Shakespeare.
Mark Lawson, The Guardian
Vielleicht galt für das Kino, was Shepard einmal über sein Leben in den USA sagte und warum er nie nach Europa übersiedelte: „Ich glaube, das könnte ich nicht. Ich gehöre hierher. Es hat mich verstehen lassen, was es heißt, an eine Kultur gebunden zu sein, dass Du nicht weg kannst, Du kannst ihr nicht entkommen.“
Frankfurter Allgemeine
Und von der Washington Post gibt es ein Video.