Weltverstehen und Radikalisierung: Das Storytelling der AfD – Teil 4: Antagonisten und ihre Strategien

Wieso findet eine reaktionäre, ausländerfeindliche und tendenziell antidemokratische Partei wie die AfD so viel Zustimmung? Zum einen weil ihr Storytelling die Ängste und Sehnsüchte vieler Menschen widerspiegelt, deren Frust, Wut und Hass artikuliert und ihnen mit einer Politik der einfachen = radikalen Lösungen ein besseres Leben verspricht. Zum anderen weil die Storys der anderen Parteien ihre Glaubwürdigkeit verloren haben und ihre und die Strategien der Medien in der Auseinandersetzung mit der AfD nicht funktionieren.

Dieser Artikel ist der vierte und letzte Teil der vierteiligen Artikelreihe über das Storytelling der AfD. In der Reihe „Weltverstehen und Radikalisierung“ sind bisher erschienen: „Das Storytelling der AfD – Teil 1: Die Core Story“, „Das Storytelling der AfD – Teil 2: Charakterentwicklung und Radikalisierung“, „Das Storytelling der AfD – Teil 3: Die Storys der AfD“, „Das Storytelling des Islamischen Staates“, „Das Storytelling des Brexit“ und „Wie Journalisten das Storytelling des Islamischen Staates und der AfD betreiben“).

Die AfD gewinnt immer mehr Anhänger – im Juni 2016 liegt sie laut Forschungsgruppe Wahlen bei immerhin 13%. Die Umfragewerte sind jüngst zwar etwas gefallen, vermutlich aufgrund der internen Querelen des baden-württembergischen Landesverbands. Aber das dürfte wahrscheinlich nur vorübergehend sein.

Eine Partei wird gewählt, wenn die Menschen sich von ihrer Politik ein besseres Leben versprechen. Eine wirksame Methode, um Hoffnung auf ein besseres Leben zu erzeugen, ist das Erzählen von Geschichten. Deshalb analysiere ich in dieser vierteiligen Artikelreihe das Storytelling der AfD:

Im ersten Teil habe ich anhand der Entwicklung der Core Story der AfD gezeigt, wie sich die Partei zunehmend radikalisiert – von der ursprünglichen Lucke-Version der Core Story, deren Ziel vor allem die ökonomische, aber auch politische und gesellschaftliche Rettung des (National)Staates war, über die Petry-Version, in der es um die Rettung der (Kultur)Nation geht, zur Höcke/Gauland/Poggenburg-Version, in deren Zentrum die Rettung des deutschen Volks(körpers) vor dem „Volkstod“ steht.

In dieser Entwicklung zeigt sich die Radikalisierungsdynamik der AfD als zunehmende Verengung der Kriterien für die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft: Wer gehört zu uns und wer gehört nicht zu uns? Die Lucke-Version hat diese Frage politisch beantwortet: Die Bürgerinnen und Bürger des Staates bilden die Gemeinschaft. Die Petry-Version beantwortet sie kulturell: Menschen einer bestimmten kulturellen Herkunft mit gemeinsamen Merkmalen wie Sprache, Tradition, Sitten und Bräuchen gehören zur Gemeinschaft. Die Höcke/Gauland/Poggenburg-Version verengt die Antwort weiter auf ethnische bzw. metaphysische Merkmale: Nur die Menschen, die von einem bestimmten Volk abstammen, sind Mitglieder der Gemeinschaft.

Im zweiten Teil habe ich diese Radikalisierungsdynamik detaillierter dargestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass es bislang sieben Radikalisierungsschübe gab und die Partei sich einmal gespaltet hat: Ein Großteil der liberalen Vertreterinnen und Vertreter – darunter einige Gründungsmitglieder wie Bernd Lucke – sind aus der Partei ausgeschieden und haben den Nationalisten unter Frauke Petry das Feld überlassen. Außerdem hat sich gezeigt, dass ein weiterer Radikalisierungsschritt und eine zweite Spaltung bevorstehen. Hauptopfer dieser Spaltung dürfte Frauke Petry sein, die den Völkischen Gauland, Höcke und Poggenburg weichen müssen wird. Petry ist zwar opportunistisch genug, um den Schritt von den Nationalisten zu den Völkischen – von der zweiten zur dritten Generation der AfD – zu schaffen. Sie ist jedoch genau wie Bernd Lucke die Gallionsfigur für eine bestimmte Färbung der Partei und wird deshalb ebenfalls die Führung abgeben und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden müssen, damit die dritte Generation die Partei führen und dominieren kann.

Im dritten Teil habe ich das konkrete Storytelling der AfD untersucht: Welche Storys erzählt die AfD? Warum sind diese Storys erfolgreich? Was macht ihr Identifikationspotenzial und ihre Anziehungskraft aus? Welche politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Konflikte thematisieren die Storys der AfD? Welche Lösungen schlägt sie für diese Konflikte vor? Also welches bessere Leben versprechen sie? Dabei zeige ich, dass das Storytelling der AfD aus zwei Master-Storys – die-Anti-Eliten-Story und die Anti-Egalität-Story – mit jeweils mehreren Substorys besteht: die Anti-Politiker-und-Parteien-Story, die Anti-Medien-Story, die Anti-Europa-Story, die Anti-Islam-Story, mehreren Versionen der Anti-Ausländer-Story und mehrere Storys, die sich gegen bestimmte Lebensformen und sexuelle Orientierungen wenden.

In diesem vierten Teil nun geht es um die „antagonistischen Kräfte“ der AfD – insbesondere die anderen Parteien und ein Großteil der Medien – und ihre Strategien in der Auseinandersetzung mit ihr. Dabei erläutere ich die Demaskierungs-, Diffamierungs-, Widerlegungs-, Adaptions- und Ausgrenzungsstrategie, zeige, warum sie nur bedingt erfolgreich sind und warum die anderen Parteien ihren Blick von der AfD weg auf sich selbst richten müssen, um eine erfolgreiche Strategie zu entwickeln: Sie brauchen neue Lösungen für die großen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Konflikte, um mit neuen Storys den Menschen wieder glaubwürdig Hoffnung auf ein besseres Leben geben zu können.

Die AfD storytellingtheoretisch zu betrachten, heißt, sie mit den Werkzeugen der praktischen fiktionalen Dramaturgie zu analysieren. Die fiktionale Dramaturgie ist mehr als lediglich ein System aus Denk- und Handlungsprinzipien, derer sich fiktional arbeitende Autorinnen und Autoren bedienen können, um ihre Drehbücher, Romane, Theaterstücke und Hörspiele zu entwickeln. Sie ist eine Methode, mit der man die Realität wahrnehmen, Ursachen analysieren, Zusammenhänge erkennen, Dynamiken verstehen, Komplexität durchschauen und letztlich die Welt und das Leben darstellen und gestalten kann. Als solche nenne ich sie Storytelling – die Anwendung der Werkzeuge der fiktionalen Dramaturgie in non-fiktionalen Kontexten.

Fünf Strategien gegen die AfD und zwei Konter-Strategien der AfD

Die AfD ist eine Gefahr für unsere liberale Demokratie und unsere freiheitliche Lebensweise. Das wird vermutlich nicht nur von besorgten Demokraten so gesehen, sondern auch von der AfD und vielen ihrer Anhänger selbst. Denn Liberalismus und Pluralismus sind der Feind der AfD.

Es gilt also, sich gegen sie zu wehren. Die Frage ist nur: Wie? Aus dramaturgischer Sicht ist damit die Frage nach den antagonistischen Kräften gemeint. Zu ihnen zählen die anderen Parteien, die Medien, zivilgesellschaftliche und religiöse Institutionen und jede und jeder einzelne von uns, die in der AfD eine Gefahr sehen. Das Ziel ist klar: die AfD mindestens in Schach zu halten, sie nicht in eine Machtposition und in politische Verantwortung kommen zu lassen, im Idealfall sogar von der politischen Bühne wieder verschwinden zu lassen. Die Motivation – und damit die Fallhöhe, also das, was wir verlieren, wenn wir unser Ziel nicht erreichen -, ist ebenfalls klar: Es geht um unsere Freiheit, unsere demokratischen Grundrechte, unsere tolerante Gesellschaft, unsere weltoffene Lebensweise. Für die Parteien geht es natürlich auch um Macht und Glaubwürdigkeit, für die Medien ebenfalls um Glaubwürdigkeit, aber auch um Kontrolle im Sinne von Deutungshoheit.

Welche Strategien verfolgen die anderen Parteien und die Medien in der Auseinandersetzung mit der AfD? In den folgenden Zeilen werde ich fünf Strategien beleuchten – die Demaskierungsstrategie, die Diffamierungsstrategie, die Widerlegungsstrategie, die Adaptionsstrategie und die Ausgrenzungsstrategie -, zeigen, warum sie nicht funktionieren und was die anderen Parteien und die Medien tun können, um die AfD einzudämmen.

Die Demaskierungsstrategie

Eine beliebte Strategie ist die Demaskierungsstrategie: Man muss den Menschen zeigen, wer die AfD wirklich ist, dann wird sie nicht mehr gewählt. So stellen beispielsweise Brigitte Zypries und die SPD RLP auf ihren Websites AfD-Zitatsammlungen zur Verfügung, um „das wahre Gesicht“ der AfD zu zeigen, in der Hoffnung, dass sich die AfD mit ihren Aussagen „selbst als Sammelbecken für menschenverachtende und rechtsextreme Hetzer […] entlarvt“. Diese Strategie mag an Wahlkampfständen in der Diskussion mit von der Politik der anderen Parteien enttäuschten Wählern funktionieren, die sich von der Partei, die sie bisher gewählt haben, abwenden und mit dem Gedanken spielen, die AfD zu wählen. Darüber hinaus ist sie nicht sonderlich erfolgsversprechend.

Die meisten Menschen, die bereits der AfD anhängen, können damit nicht zurückgewonnen werden. Denn sie wählen die AfD ja gerade wegen ihres „wahren Gesichts“ und ihren islam- und ausländerfeindlichen Positionen. Ein Demaskierungsversuch können sie zudem mit einer der beiden Immunisierungsstrategien kontern, der Opfer-Strategie und der Nazikeulen-Strategie: „Das ist so nicht gemeint. Das verstehst du falsch, weil du es falsch verstehen willst. Du machst mich damit zum Opfer.“ „Jetzt schwingst du wieder die Nazi-Keule.“ Aber immerhin, jeder, der davon abgehalten werden kann, die AfD zu wählen, ist einer weniger, der die AfD wählt und damit ein Gewinn.

Die Diffamierungsstrategie

Eine weitere Strategie ist die Diffamierungsstrategie. Ihr Ziel ist es, die AfD durch Verbalattacken mit Etiketten zu bekleben, die sie unwählbar machen sollen – eine Strategie, die zuverlässig nach hinten los geht, da sie der AfD ebenfalls die Möglichkeit gibt, sich ihrer erfolgreichen Immunisierungsstrategie zu bedienen. Sie führt sogar dazu, dass die AfD-Anhänger stärker zusammengeschweißt werden. Und sie demonstriert letztlich die Ohnmacht und Hilflosigkeit der anderen Parteien und deren eigene inhaltliche Leere im Hinblick auf die großen gesellschaftlichen Probleme.

Bei potenziellen AfD-Wählern dürfte sie eher zu Identifikation und Empathie führen, da viele der Attacken ungerechtfertigt und damit ungerecht sind. In der fiktionalen Dramaturgie wird das als „ungerechtfertigtes Leid“ bezeichnet. Dieses dramaturgische Werkzeug verwendet man, um einer unsympathischen oder ambivalenten Figur Identifikationspotenzial zu verleihen und damit Empathie beim Publikum hervorzurufen. Wie die vielen amerikanischen Qualitätsserien der letzten Jahre beweisen, funktioniert es zuverlässig. Politiker und Medien sollten es also lassen, die AfD pauschal diffamieren zu wollen.

Trotzdem können sich einige Politiker nicht zurückhalten. Zwar hat Olaf Scholz Anfang Mai dafür plädiert, die Verbalattacken gegen die AfD einzustellen, sie nicht mehr als Nazis zu bezeichnen und stattdessen inhaltlich zu stellen. Sigmar Gabriel konnte aber wieder einmal seine Pferde nicht in Zaum halten und verglich im Juni AfD-Anhänger erneut mit Nazis. Auch in den anderen Parteien gibt es diese Forderung und zugleich die Fortsetzung der Attacken. Das ist schlicht nicht anders als dumm zu bezeichnen. Denn damit wird die Anti-Politiker-und Parteien-Story der AfD bestätigt, mit der sie ein Bild von Politikern als inkompetent, unsachlich, narzisstisch und korrupt zeichnen.

Die Widerlegungsstrategie

Eine auf den ersten Blick aussichtsreiche Strategie scheint die Widerlegungsstrategie zu sein: AfD-Positionen sollen mittels rationaler Argumente inhaltlich bekämpft und widerlegt werden. Diese Strategie ist für die anderen Parteien verlockend, da die Absurdität und Widersprüchlichkeit einiger AfD-Positionen leicht aufzudecken sind. Außerdem können sie mit der Fokussierung darauf ebenfalls von den eigenen inhaltsleeren Antworten auf die Fragen, die die AfD aufwirft, ablenken. Die Reichweite dieser Strategie ist jedoch ebenfalls begrenzt, da es nicht das Ergebnis eines rationalen Denkprozesses ist, das Menschen dazu führt, die AfD gut zu finden, sondern ihre Ängste. Selbst von statistisch begründeten Argumenten wie beispielswiese zur Kriminalität von Flüchtlingen lassen sich AfD-Anhänger nicht überzeugen, weil sie die Zahlen sofort für gefälscht halten.

In den Begrifflichkeiten des dramaturgischen Modells der vier Welten einer Figur ausgedrückt, scheitert die Widerlegungsstrategie ebenso wie die Demaskierungsstrategie, weil sie auf die „rationale Welt des Denkens“ der AfD-Anhänger abzielt. Hier sind AfD-Anhänger aber nicht zu erreichen und schon gar nicht zu überzeugen. Denn der Kampf mit der AfD um Wählerinnen und Wähler wird in der „emotionalen Welt der Beziehungen“ und in der „inneren Welt der Identität“ ausgefochten. Aus diesen beiden Welten heraus agieren die AfD-Anhänger und ziehen sie ihre Motivation. Um die Glaubwürdigkeit der AfD-Storys für ihre Anhänger zu erschüttern, müsste die Auseinandersetzung ebenfalls in diesen beiden Welten stattfinden. Einige Politiker behaupten zwar, die Ängste der AfD-Anhänger ernst zu nehmen oder fordern wenigstens dazu auf. Solange sie aber ihr Agieren in der „äußeren Welt der Handlungen“ nicht entsprechend verändern – ohne dabei die Positionen der AfD zu übernehmen, das wäre die Adaptionsstrategie eines Horst Seehofer -, bleiben diese Aussagen lediglich Worthülsen, denen die AfD-Anhänger nicht glauben.

Die Widerlegungs-, Demaskierungs- und Diffamierungsstrategie zielen auf die rationale Welt des Denkens und wollen den Menschen bewusst machen, mit wem sie es tatsächlich zu tun haben, wenn sie der AfD anhängen. Ihre Reichweite ist begrenzt, weil die AfD in den meisten Fällen ihre Immunisierungsstrategie dagegensetzen kann. Ich habe das in meinem Freundeskreis erlebt: „Jetzt packst du die Nazi-Keule aus.“ – „Ich habe kein Wort von Nazis gesagt, sondern aufgezeigt, dass deine Aussage rassistisch war.“ – „Aber du hast das so gemeint.“ – „Nein, alle Nazis sind zwar Rassisten, aber nicht alle Rassisten sind Nazis.“ – „Trotzdem versuchst du damit, mich mundtot zu machen.“ Diskussion zwecklos. Das Gespräch war kurz danach beendet. Und mit ihm unsere langjährige Freundschaft. Ihr Ende macht einen Großteil meiner Motivation aus, diese Artikelreihe zu schreiben: Ich habe im unmittelbaren Umfeld erlebt, wie die AfD dazu beitragen kann, dass Menschen sich radikalisieren und die Gesellschaft sich spaltet.

Die Adaptionsstrategie

Eine Strategie, die immer wieder verwendet wird, obwohl sie so kontraproduktiv wie keine andere ist, ist die Adaptionsstrategie. Sie versucht, die AfD überflüssig zu machen, indem sie AfD-Positionen in der Hoffnung übernimmt, dass die Menschen dann nicht mehr die AfD, sondern die etablierten Parteien wählen. Francois Hollande hat diese Strategie gegen den Front Nationale bereits ebenso erfolglos angewandt wir Werner Faymann gegen die FPÖ. Prominentester Vertreter in Deutschland ist Horst Seehofer.

Radikale Parteien können nicht dadurch geschwächt werden, dass die gemäßigten Parteien ihre Positionen übernehmen. Im Gegenteil: Bisher wurden sie immer stärker. Denn die Folge davon ist, dass die Gesellschaft immer mehr nach radikalen Vorstellungen gestaltet wird und diese damit immer tiefer in die Mitte der Gesellschaft hinein anschlussfähiger werden. Wenn Regierungsparteien Positionen der Radikalen übernehmen, dann setzen sie die Radikalen mit an den Regierungstisch und zwar an die Kopfseite; dann müssen die Radikalen nicht an die Regierung kommen, um Macht auszuüben.

Von einem Politiker wie Horst Seehofer, der in so vielen Jahren so viele politische Erfahrungen gesammelt hat, sollte man doch annehmen dürfen, dass ihm das bewusst ist. Sonst hätte er seinen Beruf verfehlt. Angenommen, es ist ihm bewusst, dann stellt sich dramaturgisch die Frage nach seiner Motivation: Warum übernimmt er AfD-Positionen? Eine Möglichkeit ist, dass er den „Linksruck der CDU unter Angela Merkel“ rückgängig machen will, den er für die Entstehung der AfD verantwortlich macht. Damit suggerierter jedoch eine so einfache wie falsche Lösung: Die CDU muss nur wieder zu ihrem alten konservativen Profil zurückfinden und schon ist die AfD überflüssig. Mit Konservatismus oder einer konservativen Leerstelle hat die Entstehung der AfD jedoch nichts zu tun. Sondern damit, dass die Versprechen der etablierten Parteien auf ein besseres Leben – und eben auch die konservativen Versprechen – nicht eingelöst werden und ihre Storys deshalb an Glaubwürdigkeit und Anziehungskraft verloren haben. Die andere Antwort auf die Frage nach seiner Motivation lautet, dass die AfD-Positionen seinen eigenen Überzeugungen entsprechen und er die CSU weiter nach rechts führen will. Das „Rechts neben der CSU darf es keine Partei geben“-Motto der CSU sollte allerdings auch für sie selbst gelten. Was Horst Seehofer auch immer antreiben mag – er ist einer der besten Wahlkampfhelfer der AfD.

Die Ausgrenzungsstrategie

Eine Strategie, die emotionale und innere Welt der Wählerinnen und Wähler anzusprechen, ist die Ausgrenzungsstrategie: Die AfD wird sozial ausgeschlossen, erhält also keinen Zutritt mehr in öffentliche Diskursräume. Das klare Signal ist: Wir wollen euch nicht in unserer Gesellschaft haben. Bei Hardcore-AfD-lern hat diese Strategie keinen Erfolg. Bei ihnen dürfte allerdings keine Strategie erfolgreich sein. Denn sie fühlen sich nicht als Teil dieser Gesellschaft, wollen gar nicht erst zu ihr gehören, sondern sie zerstören und träumen deshalb von einer anderen, einige sogar von einer völkischen.

Viele Wählerinnen und Wähler, die sich von den AfD-Storys angezogen fühlen, aber skeptisch sind, dürften durch diese Strategie jedoch abgeschreckt werden. Vor allem diejenigen, die das emotionale Thema Zugehörigkeit und Gemeinschaft bewegt. Denn genau auf dieses Thema zielt die Strategie des sozialen Ausschlusses. Sie zeigt, dass Denken und Handeln Konsequenzen hat. „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ ist eines der Pseudo-Argumente, mit der die AfD Diskursgrenzen verschiebt. Nein, darf man nicht. In einer Gesellschaft, die auf Werten beruht, darf man eben nicht alles sagen und tun, was man will. Sonst entsteht ein verbales Selbstzerstörungsregime.

Das ist im Grunde einer der zentralen Kerne, um die es in der Auseinandersetzung mit der AfD geht: Was dürfen wir sagen und was nicht? Und das heißt: Nach welchen Werten wollen wir leben und nach welchen nicht? Jede Gemeinschaft – bei der Familie angefangen – hat und braucht ihre Tabus. Und das aus gutem Grund, weil ein Offenlegen des Tabus die Gemeinschaft zerstören könnte. In gewisser Weise müssen wir also sogar dankbar für das Auftauchen der AfD sein, da sie uns zwingt, über uns selbst und unsere Werte nachzudenken und damit einen Denk- und Diskussionsprozess anstößt, an dessen Ende eine Selbstvergewisserung steht.

Diesen Denkprozess haben die Veranstalter des katholischen Kirchentages in Leipzig zu Ende geführt und sind zu der Selbstgewissheit gelangt, die AfD demonstrativ nicht einzuladen. Auch die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime Mina Ahadi wählte die Ausgrenzungsstrategie, als sie eine Einladung der AfD ablehnte. Zwischen AfD und ZdE gibt es zwar Überschneidungen hinsichtlich der Kritik am Islam, Mina Ahadi wollte sich jedoch nicht von der AfD vereinnahmen und instrumentalisieren lassen.

Ausgrenzungsstrategien werden zuverlässig von den Rationalisten kritisiert. So fordert beispielswiese auch Heiko Maas eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD und warnt vor einer Ausgrenzung, da sie genau das ist, was die AfD will. Das stimmt einerseits, da sie sich durch eine Ausgrenzung erneut zum Opfer stilisieren kann. Andererseits wird sie immer gesellschaftsfähiger, wenn sie nicht ausgeschlossen, sondern überall mit einbezogen wird, sei es nun auf dem Kirchentag oder in Polit-Talk-Shows: „Wenn sogar die Katholiken die AfD einladen, dann kann sie so schlimm ja nicht sein.“ „Wenn sie sogar bei Anne Will mitdiskutieren darf, können ihre Positionen ja nicht so radikal und absurd sein.“

Hier zeigt sich, dass das Auftauchen radikaler Kräfte eine Gesellschaft immer in ein Dilemma stürzt, dramaturgisch gesprochen in eine Krise in Form eines Wertekonflikts: Grenzt man sie aus, bestätigt man ihre Anti-Eliten-Story, indem sie sich zum Opfer eben dieser Eliten stilisieren können. Bezieht man sie ein, besteht die Gefahr, dass sie anschluss- und damit gesellschaftsfähiger werden und mehr Anhänger in der Mitte gewinnen. Da sich die AfD aber bereits ein gutes Stück weit in die gesellschaftliche Mitte hineingefressen hat, sollte das erste Ziel sein, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Deshalb dürfte die auf die emotionale Ebene zielende Ausgrenzungsstrategie also erfolgreicher sein als die auf der rationalen Ebene argumentierenden Strategien.

Die besten Strategien gegen die AfD: eine bessere Politik und ein zeitgemäßer Politikstil

Das Problem in der Auseinandersetzung mit der AfD ist, dass man so viel falsch und so wenig richtig machen kann. Außerdem bekommt sie immer wieder von unerwarteter Seite Unterstützung, wie beispielsweise vom Recep Tayyip Erdogan, wenn er in seiner Reaktion auf die Verabschiedung der Armenien-Resolution Bundestagsabgeordnete türkischer Abstammung angreift und ihr Blut als verdorben bezeichnet.

Nicht, dass die AfD-ler Freunde von Erdogan wären. Einige bewundern vielleicht seinen autoritären Führungsstil und wie drastisch er sagt, was man ja wohl noch wird sagen dürfen, aber ansonsten ist er ein Muslim, ein Türke noch dazu, und damit so etwas wie das personifizierte Böse an sich. Aber er liefert ihnen ein gutes Argument gegen „Nicht-Blutsdeutsche“: Wenn Abgeordnete türkischer Herkunft sogar das Heimatland ihrer Vorfahren verraten und seine Geschichte verdrehen, wie sollen sie da Deutschland gegenüber loyal sein?

Auch einige der türkischen Verbände in Deutschland spielen mit ihrer Zustimmung zu Erdogan der AfD in die Karten, wenn sie behaupten, dass das Verhalten der türkischstämmigen Abgeordneten einen Vertrauensbruch darstellt und ihre Mitglieder sich jetzt nicht mehr von ihnen vertreten fühlen.

Mit dieser bedingungslosen Unterstützung Erdogans unterschreiben sie den AfD-Slogan „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ und bestätigen die Anti-Islam-Story der AfD, in der sie unter anderem behauptet, dass die Türkei und Saudi-Arabien beispielsweise mit der Finanzierung von Moscheen und der Entsendung von Imamen zu viel Einfluss auf den Islam in Deutschland haben. Auf diese Weise tragen die türkischen Verbände zu einer weiteren Ausgrenzung von Türkinnen und Türken und von Muslimen und Muslimas und damit zu einer tieferen Spaltung der Gesellschaft bei.

Gegen diese Form der Wahlunterstützung für die AfD kann man nichts ausrichten. Aber was können die anderen Parteien tun, um die AfD nicht größer und mächtiger werden zu lassen? Von den oben genannten Strategien wird keine alleine die AfD bezwingen können. Auch alle zusammen werden das nicht schaffen. Was es letztlich braucht, ist eine bessere Politik und ein besserer Politikstil. Denn die Politik der letzten Jahre, die Verfasstheit der anderen Parteien und der Politikstil vieler Politikerinnen und Politiker sind mitverantwortlich für das Entstehen und den Erfolg der AfD.

Einen Politikstil, der nicht nur viele und immer mehr Menschen abstößt, sondern auch die Anti-Eliten-Story der AfD bestätigt, zeigen beispielsweise SPD und CDU bei der Frage, wer der nächste Bundespräsident werden soll. Mit ihrem Verhalten demonstrieren sie, dass es ihnen nicht um das Wohl der Gesellschaft, das Amt des Bundespräsidenten und die bestmögliche Person dafür geht, sondern um Partei- und Machtpolitik, also genau um das, was die AfD ihnen vorwirft.

Noch bevor Joachim Gauck ankündigte, nicht mehr zu kandidieren, startete bereits das partei- und machtpolitische Gezänke: Gabriel schlägt Merkel Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten vor. Ginge es um Parteipolitik, wäre das ein interessanter Schachzug. Denn er stürzt Merkel in ein Dilemma: Akzeptiert sie Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten, bekommt sie mächtig Gegenwind aus der Union. Lehnt sie Steinmeier ab, gibt sie der SPD die Steilpassvorlage für die Behauptung, dass es der CDU sogar beim Amt des Bundespräsidenten nur um Partei- und Machtpolitik geht, der SPD hingegen ausschließlich um die bestmögliche Besetzung des Amtes. Die SPD hätte sich hier also wunderbar von der CDU abgrenzen können. Doch sie lässt die Chance liegen, nachdem Merkel Steinmeier abgelehnt hat (und man muss fragen, warum Gabriel Steinmeier überhaupt vorgeschlagen hat – hat er etwa tatsächlich geglaubt, dass Merkel ihn akzeptiert?). Stattdessen keilt Oppermann zurück: Kein CDU-Politiker wird Bundespräsident werden, weil – man achte auf die Begründung – die CDU keinen SPD-Politiker haben will: Die Union habe „klar gemacht, dass es kein Sozialdemokrat werden soll. Dann wird es nach Lage der Dinge auch kein Christdemokrat.

Das ist ein Sandkasten-Gebaren der dümmlichsten Art. Es treibt der AfD scharenweise Wähler zu und zeigt, dass einige Politiker immer noch in den politischen Grabenkampf-Kategorien des letzten Jahrhunderts denken. Ein zeitgemäßer Politik-Stil muss anders aussehen. Oppermann & Co. tragen dazu bei, dass viele Menschen sagen: „Die verhalten sich genauso, wie die AfD es ihnen vorwirft. Es geht ihnen immer nur um sich selbst und um Macht, und wenn sie sogar die Wahl zum Bundespräsidenten für ihr Parteiengezänk und ihre Machtgeilheit missbrauchen, dann sind wir ihnen doch komplett egal. Also können wir auch AfD wählen.“

Man kann nur hoffen, dass sich CDU/CSU und SPD noch besinnen. Denn ein solches Verhalten in dem Jahr, in dem auch die Bundestagswahl stattfindet, wäre fatal. Genauso fatal könnte der Wahlkampf sein, den die etablierten Parteien betreiben. Es wird der schwerste Wahlkampf seit langem werden: Richtet er sich zu sehr auf die AfD, wird sie dadurch gestärkt. Ist er wieder zu selbstbezogen, kann das die AfD ebenfalls stärken. Zwei Aspekte sind für die Wahlkampfstrategien der Parteien deshalb zentral: Erstens sollten sie beim Nachdenken über Maßnahmen gegen die AfD den Fokus nicht auf die AfD als Partei legen, sondern die Wirkung auf potenzielle AfD-Wähler berücksichtigen. Zweitens müssen sie darauf achten, dass sie der AfD keine Gründe geben, sich als Opfer darstellen zu können. Denn dadurch erhöhen sie ihr Identifikationspotenzial. Die oben genannten Strategien sollten also als Wahlkampfelemente ausscheiden.

Auch die geheimen TTIP-Verhandlungen auf nationaler Ebene sowie auf europäischer Ebene die Ankündigung, dass die EU-Kommission das CETA-Abkommen verabschieden will, ohne vorher die Parlamente der Mitgliedstaaten zu befragen, sind nicht nur ein schlechter, sondern sogar ein falscher Politikstil und spielen der Anti-Eliten- und der Anti-Europa-Story der AfD die besten Trümpfe zu. Die verantwortlichen Politiker handeln genauso wie die AfD es ihnen vorwirft: undemokratisch, nicht mehr dem Willen der Wählerinnen und Wähler verpflichtet und nicht mehr am Wohl der Bürgerinnen und Bürger orientiert, sondern bloß noch an dem der Eliten, vor allem der Wirtschaftselite.

Den Politikstil zu ändern, ist jedoch nur eine notwendige Bedingung, um die Auseinandersetzung mit der AfD erfolgreich zu gestalten, noch keine hinreichende. Das beste Mittel gegen die AfD ist eine bessere Politik.

Voraussetzung dafür ist, dass die Politiker ihre Blickrichtung ändern: weg von der AfD hin zu sich selbst. Momentan sind sie noch im Zustand der Erstarrung, als ob die AfD ein schrecklicher Verkehrsunfall wäre, an dem man einfach nicht vorbeifahren kann, ohne hinzugaffen, in den man zum Glück nicht involviert ist und den man nicht verursacht hat. Aber genau das ist falsch. Die Politik der letzten Jahre hat so viele Menschen so sehr enttäuscht, ungerecht behandelt, ausgegrenzt und gedemütigt, dass die AfD beständig Zulauf erhält. Wenn die Politiker sich fragen, wie die AfD entstehen konnte und was sie gegen sie unternehmen können, dann dürfen sie nicht auf die AfD schauen, sondern müssen sich selbst ins Visier nehmen.

Solange sie weiter die AfD anstarren, ist sie es, die agiert und sie zur Reaktion zwingt. Und solange sie in einer Reaktionsschleife gefangen sind, können sie nicht ihr eigenes Agieren reflektieren und damit auch keine neuen Lösungen für die großen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Konflikte der Gesellschaft finden, die so vielen Menschen Angst machen. Diese Lösungen brauchen sie jedoch, um wieder neue Storys erzählen und den Menschen glaubwürdig Hoffnung auf ein besseres Leben geben zu können. Denn genau diese Hoffnung haben die Menschen bei ihnen verloren und sich deshalb der AfD zugewandt, weil die Storys der anderen, vor allem der Regierungsparteien ihre Glaubwürdigkeit verloren haben.

Stattdessen machen die Menschen gegenteilige Erfahrungen: All die Milliarden und Rettungsschirme haben eben nicht dazu geführt, dass es mit Griechenland aufwärts geht. Die Regulierung der Banken nach der Finanzkrise hat das Finanzsystem eben nicht stabiler gemacht, sondern Schattenbanken und noch mehr Hedgefonds entstehen lassen, die noch wilder spekulieren und wetten, so dass der nächste Finanzcrash eine logische Notwendigkeit ist. Globalisierung und Europäische Union haben eben nicht dazu geführt, dass der Wohlstand aller Menschen gestiegen ist, sondern nur der einiger weniger noch größer geworden ist. Eine noch schnellere und tiefere europäische Integration hat eben nicht dazu geführt, dass die Menschen sich als Teil einer großen länder- und nationenübergreifenden Gemeinschaft verstehen, in der sie sich sicher fühlen und Solidarität erwarten können. Der Flüchtlingsdeal mit der Türkei hat eben nicht dazu geführt, dass die Flüchtlingsproblematik gelöst wird, sondern dazu, dass mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken. Die Politik der anderen Parteien hat eben nicht dazu geführt, dass die Gesellschaft und die Welt ein gerechterer Ort sind. Im Gegenteil: Aus Sicht vieler Menschen ist in den letzten Jahren nichts besser, sondern alles schlimmer geworden. Statistiken hin, Statistiken her. Sie fühlen sich durch die Politik der anderen Parteien, die Europäische Union und die Globalisierung in ihrer Identität bedroht, verunsichert, ungerecht behandelt, nicht ernst genommen, gedemütigt und fremdbestimmt. Und das Schlimme daran ist: Ihre Gefühle sind nicht aus der Luft gegriffen.

All das spiegelt die AfD den anderen Parteien wider. Aus der Perspektive des dramaturgischen Modells der Heldenreise betrachtet, übernimmt sie die Funktion des Schattens. Der Archetypus „Schatten“ steht einerseits für die Ängste, Zweifel und inneren Konflikte der Hauptfigur. Andererseits spiegelt er ihr ihre blinden Flecken, ihre Schattenseite wider, also jene Aspekte, die die Hauptfigur an sich selbst nicht sehen will. Ist einem das bewusst, kann man mit einem Schatten konstruktiv umgehen, etwas über sich lernen und sich weiterentwickeln. Ist es einem nicht bewusst, ist die Reaktion auf einen Schatten heftige Ablehnung. Schließlich will man nicht sehen, was er einem zeigt. Daraus erklärt sich die harsche und ungestüme Reaktion vieler Politiker und Journalisten auf die AfD. Das ist jedoch ein Fehler. Stattdessen sollten sie die AfD als Chance begreifen, ihr Handeln zu überdenken und zu optimieren.

Denn die AfD spiegelt die Schwächen ihrer Politik wider. So verweist sie beispielsweise auf den Vertrauensverlust vieler Menschen in die Eliten der Politik (befeuert u.a. durch die undemokratischen Geheimverhandlungen über TTIP), der Medien (verstärkt durch ihr Verhalten nach den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht) und der Wirtschaft (begründet vor allem dadurch, dass sich viele Wirtschaftslenker der Verantwortung für ihren Misserfolg entziehen und sich stattdessen obszöne Boni ausbezahlen). Sie spiegelt die nach wie vor mangelhafte Flüchtlings-, Einwanderungs- und Integrationspolitik wider, die Mängel in der Gestaltung der Europäischen Union, insbesondere ihr strukturelles und institutionelles Demokratiedefizit und ihre wuchernde Komplexität, die explosiven Ungerechtigkeiten, die durch eine manische Globalisierung und die tollwütige Hemmungslosigkeit deregulierter Finanzmärkte erzeugt werden, und die negativen Folgen der Tabuisierung des Themas Islamkritik.

Im Hinblick auf eine bessere Gestaltung unserer Gesellschaft und der Realisierung der zentralen Werte Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Sicherheit, Solidarität, Identität, Kontrolle und Gerechtigkeit sollten wir in gewisser Weise sogar dankbar sein, dass es die AfD gibt. Sie macht uns auf viele Probleme aufmerksam und zeigt Lösungen, die wir ausschließen können, da sie destruktiv sind, womit wir auf der Suche nach einer konstruktiven Lösung einen Schritt weiter kommen.

Damit bin ich am Ende meiner Storytelling-Analyse der AfD angelangt. Sie ist länger geworden als geplant, und dabei ist noch lange nicht alles gesagt. Zum Schluss will ich mir noch ein paar Zeilen nehmen, um mein persönliches Fazit zu ziehen:

Persönliches Fazit

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit der AfD beschäftigt. Dabei ist mir Folgendes noch klarer geworden: Die AfD ist ein Pulverfass für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Es wird aber nicht die AfD sein, die die Lunte anzündet – sondern die Politiker der etablierten Parteien, ihr Politik-Stil und die Lösungen, die sie für die wichtigen gesellschaftlichen Konflikte ausarbeiten und umsetzen; die Medien und welche Plattform sie der AfD bieten; und wir selbst, jede und jeder einzelne von uns und wie wir mit Menschen umgehen, die durch ihre Angst getrieben nach rechts abdriften.

Und noch etwas ist mir klar geworden: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ heißt es in unserer Nationalhymne. Die AfD spaltet die Gesellschaft, will die Rechte von Minderheiten beschneiden und unsere Freiheit begrenzen – wenn sie und ihre Anhänger eins nicht sind, dann Patrioten.

We can cover that by a line of dialogue...

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