Automatisches Schreiben oder Morgenseiten – um dahinter zu kommen, was einen zurzeit bewegt.

Wir meinen immer genau zu wissen, was in unserem Inneren vorgeht. Dem ist aber nicht so. Die Seele ist ein riesengroßes Gefäß, das von einem komplizierten Mechanismus gesteuert wird. Einer dieser Mechanismen ist die Verdrängung. Das ist eine Schutzfunktion, die Belastendes unterdrückt. Verdrängung ist die Schwester von Vergessen. Aber eigentlich gibt es Vergessen gar nicht … Weiterlesen

Theorie tl;dr: Über Autoren und Motive

Too long; didn’t read: Texte aus Drehbuch-, Film- und Welttheorie, kurz, knapp, bündig zusammengefasst und auf ihren Wert fürs filmschreiben hin geprüft. Heute der Essay „Why I write“ von George Orwell. In 140 Zeichen (Was ist das?): George #Orwell: ~ Ich #schreibe, weil ich es will und kann, und hoffentlich auch andere das wollen. Ich … Weiterlesen

Write what you know or write what you love? – Warum Wissen und Begeisterung unzertrennliche Geschwister sind

Wenn es daran geht, ein neues Projekt zu planen, stellt sich unweigerlich die Frage, was das Thema sein soll. Angehenden Autoren, und zwar unabhängig davon, ob Drehbuch- oder Romanautoren, wird oft geraten, über etwas zu schreiben, das sie kennen und vielleicht sogar selbst erlebt haben. Aber sollten wir nicht viel mehr über das schreiben, was … Weiterlesen

Filmkonzepte, Teil 1

Konzeptentwicklung ist die Phase der Stoffentwicklung, auf der alles Weitere aufbaut. Mit dieser Artikelreihe möchte ich mich dem Thema in der angemessenen Breite widmen. Die Artikel habe ich mit Videos auf meinem Youtube-Kanal verknüpft, die ihr euch vorher anschauen könnt: YouTube: Filmkonzepte: POTENTIALE ergründen Jedes Drehbuch beginnt mit einer Filmidee, die bereits früh in einem … Weiterlesen

ICH WILL DREHBÜCHER SCHREIBEN, WEIL ES GUT BEZAHLT WIRD – NORMALERWEISE SCHREIBE ICH PROSA

Dann tu es doch, schreib weiter Prosa, aber solche, die du an Filmproduzenten verkaufen kannst. Schreib einen Bestseller! Okay, kein guter Witz. Aber wir sollten nicht vergessen, dass auf dem Weltmarkt circa die Hälfte aller Filme auf sogenannten Novels, also Romanen, beruht. Und die Film-Rechte dafür werden sehr gut bezahlt und frei ausgehandelt. Mehr Geld … Weiterlesen

Kollaboration und Intimität

Kollaboratives Schreiben kommt. Das ist gut und schwierig, weil Intimität gut und schwierig ist. Beim diesjährigen Sehsüchte-Festival sprachen UFA Lab-Produzenten über die Transmedia-Projekte Wer rettet Dina Foxx? und Dina Foxx – Tödlicher Kontakt. Schon vor einigen Jahren lernte ich im Studium einen schwedischen Alternate Reality Game-Designer kennen, der zwei Transmedia-Projekte entwickelt hatte. Im selben Studium … Weiterlesen

Schlecht sein dürfen

Ob man gute oder schlechte Geschichten schreibt, erfolgreich oder erfolglos ist, Spaß am Entwickeln und Schreiben hat oder immer wieder frustriert davon ist, hängt weniger vom dramaturgischen Wissen und noch weniger vom Talent ab als vielmehr von der geistigen Einstellung, der Haltung dem Schreiben, aber vor allem sich selbst gegenüber.

Bei vielen Autorinnen und Autoren herrscht ein enormer Perfektionismus einhergehend mit einem gerne lauten inneren Kritiker. Perfekt sein zu wollen in einem Gebiet, in dem es keine Perfektion gibt, in dem keine objektiven Maßstäbe Qualität messen können, sondern das Geschmäcklerische viel zu oft dominiert (und leider viel zu oft mit dramaturgischen Argumenten und objektiven Kriterien verwechselt wird), ist gelinde gesagt ungünstig. Es gibt keine perfekte Geschichte, keinen perfekten Roman und keinen perfekten Film. Was also tun mit dem hauseigenen Perfektionismus?

Den inneren Kritiker bekämpfen macht keinen Sinn. Zumal er eine wichtige Funktion hat. Wir brauchen ihn. Nur eben zur richtigen Zeit. Und die ist nicht, wenn man gerade schöpferisch ist, Ideen generiert, den Flow entfacht. Hier bremst er nur aus. Später wird er wichtig, wenn es gilt, die Ideen zu bewerten und die beste zu finden. Man muss also wissen, in welcher Phase des kreativen Prozesses man sich gerade befindet, und den inneren Kritiker bitten, in der schöpferischen Phase die Klappe zu halten.

Eine andere sehr gute Möglichkeit, nicht nur einen produktiven Umgang mit dem inneren Kritiker zu finden, ist das Führen eines Arbeitsjournals. Das Arbeitsjournal ist eine Art Tagebuch, in dem man sein Arbeiten dokumentiert. Hier kann man dem inneren Kritiker freien Lauf lassen, hier darf er sich auskotzen, und nachdem er es getan hat, ist in der Regel auch erst einmal Ruhe für eine Weile. Sich frei schreiben, Belastendes, Ärgerliches, den ganzen Alltags- und sonstigen Mist wegschreiben, darum geht es im Arbeitsjournal.

Was aber geradezu unerlässlich ist, um einen guten Umgang mit dem inneren Kritiker und vor allem mit sich selbst zu finden, ist eine Erlaubnis, die man sich geben sollte, nämlich die Erlaubnis, schlecht sein zu dürfen. Es macht keinen Sinn, permanent gut sein zu wollen. Wer immer gut sein will, dem ist nie etwas gut genug. Man muss sich deshalb die Erlaubnis geben, schlecht sein zu dürfen. Dann kann sich fast die gesamte Schreibwelt auf den Kopf stellen. Man ist entspannter und hat mehr Spaß am Schreiben. Ohne sich groß Gedanken zu machen, einfach drauf los schreiben. Schreiben um des Schreibens Willen. Es ist egal, was dabei herauskommt. Denn man darf schlecht sein. Das Paradoxe ist: Meistens ist das, was dabei herauskommt, ziemlich gut, besser jedenfalls als das, was heraus gekommen wäre, wenn man krampfhaft versucht hätte, gut zu sein.

Schlecht sein gehört zum kreativen Geschäft. Das ist in jedem künstlerischen Beruf so. Autorinnen und Autoren sind keine Maschinen. Es läuft nicht immer gut. Manchmal läuft es super, manchmal beschissen. Und es geht darum, die beschissenen Tage zu genießen, locker zu bleiben, sich zu sagen, okay, heute ist ein Misttag, dann mache ich halt, was geht und überarbeite es morgen, nichts ist verloren.

Vor allem sind solche Tage kein Grund, an sich selbst zu zweifeln, am eigenen Talent, an der eigenen Kreativität. Das wäre der falscheste Fehlschluss überhaupt. Und es würde den inneren Kritiker bestätigen und ihm sogar auf lange Sicht zum Sieg verhelfen. Denn die Konsequenz wäre, irgendwann das Schreiben aufzugeben.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem inneren Kritiker? Ist er wild und ungestüm oder arbeitet er mit Ihnen zusammen? Schreiben Sie uns. Es interessiert uns. Und viele andere Leserinnen und Leser sicher auch.

Theorie tl;dr: Über die Pflege unserer Kreativität

Taos Mtn. from El Prado. Author: Laura from Satellite Beach, USA

Too long; didn’t read: Texte aus Drehbuch-, Film- und Welttheorie, kurz, knapp, bündig zusammengefasst und auf ihren Wert fürs filmschreiben hin geprüft. Heute das Kapitel „The Basic Tools“ aus dem Selbsthilfebuch The Artist’s Way (Wikipedia (en)) von Julia Cameron (Wikipedia (en)). In 140 Zeichen (Was ist das?): Julia Cameron: Kreativität ist eine Quelle in uns, … Weiterlesen

Wie lernt man, Exposés zu schreiben?

Exposés schreiben muss man können. Denn Exposés sind ein wichtiges Autorenwerkzeug und ein mindestens genauso wichtiges Verkaufswerkzeug. Als Autorenwerkzeug dienen sie dazu, die Geschichte in einer einfachen Form darzustellen, um sie darauf aufbauend weiterentwickeln zu können. Funktioniert die Geschichte des Exposés nicht, bekommt man Schwierigkeiten im Treatment und scheitert spätestens im Drehbuch. Exposés sind Autorenwerkzeuge … Weiterlesen

Weiter scheitern – wie man richtige kreative Entscheidungen trifft

AutorInnen scheitern. Ständig. Das gehört zum Geschäft. Denn AutorInnen müssen Entscheidungen treffen. Ständig. Das gehört zum Alltag. Sie sind ihr täglich Brot. Mitunter ein hartes Brot. Denn das Schwierige ist: Es gibt verdammt viele Optionen, und jede Entscheidung für eine, ist eine Entscheidung gegen alle anderen. Das Gemeine dabei ist: Zu dem Zeitpunkt, zu dem … Weiterlesen