Erzählmuster I: Chronologische und a-chronologische Erzählmuster

Gute Geschichten und Erzählungen folgen bestimmten vorhandenen und vielfach erprobten Mustern. Für diese Aussage ernte ich in meinen Seminaren und Workshops oftmals Widerspruch: Wo bleibt die Kreativität, wenn man bereits vorhandenen Mustern folgt? Wo bleibt gar die Kunst? Meine Antwort darauf lautet dann: im Ausfüllen dieser Muster.

Mit geballter Kraft, Witz und Strategie – Wie Serienheldinnen Männerwelten erobern

Die Figur treibt die Handlung, die Handlung treibt die Figur. Lange bildeten diese Thesen die Grundlage für dramaturgische Entscheidungen. Doch der anhaltende Serienboom rückt zunehmend auch die Story World in den Vordergrund. Es wird breiter erzählt, die Nebenfiguren gewinnen damit an Relevanz und die sozialen Strukturen der Geschichte treten deutlicher hervor.

LEBEN ÜBER KREUZ: Wie aus einem Melodram ein Drama wird

In den 90er-Jahren haben die Spielfilm-Redaktionen der Privatsender die Produzenten jährlich mit neuen Genre-Wünschen aufgescheucht. Ich erinnere mich, dass der Produzent einer der Firmen, für die ich als Dramaturg arbeitete, fragte: „Was ist eigentlich ein Melo?“ In Leben über Kreuz wird die melodramatische Prämisse zum Drama.

In eine unbekannte Zukunft hineinschreiben. Der Post-Corona-Film

Mit was für einer Welt haben wir es eigentlich zutun, wenn die Krise vorbei ist? Wie beschreibt man eine Welt, deren Regeln man nicht kennt? Und was für Filme werden wir anschauen wollen, wenn wir eines Tages wieder unsere Lieblingskinos besuchen dürfen? Als Drehbuchautor und Dramaturg möchte ich dazu einige Überlegungen anstellen. Wie könnte er aussehen, der Post-Corona-Film?

Inspiration – und dann? IV: Vom Bild zur Erzählung

Die gute Idee ist ein Bild: Ein Kirchturm, der in zwei Hälften gebrochen ist; ein leeres Ruderboot in der Mitte eines kleinen Sees; ein Dachstuhl, der in Flammen steht; ein zerschmetterter Bilderrahmen; ein welkender Rosenbusch auf einem Grab – und so weiter und so fort. Meine Beispiele werfen sofort die Frage auf: »Was ist passiert?« Es gilt, die Bildidee zu untersuchen und darin die eigene Erzählintention zu finden.

Inspiration – und dann? II: Von der Handlung zur Figur

Die gute Idee ist eine Handlung, ein Konflikt. Und vielleicht haben wir das Gefühl, mehr braucht unsere Geschichte doch gar nicht: es ist ja alles schon da. Sie kann jetzt so niedergeschrieben, veröffentlicht, beklatscht werden. Im ersten Artikel dieser kleinen Reihe jedoch haben wir gesehen, wie eng verzahnt Figuren mit ihrer Handlung sein können, sein müssen, um eine gute Geschichte zu erzählen.

Inspiration – und dann? I: Von der Figur zur Handlung

Langeweile kann eine hervorragende Grundlage für Inspiration sein. Das lehren uns sogar die Geschichten selbst: erst, wenn der Held erkennt, dass er mit seinem Plan gescheitert ist, und sich im Tiefpunkt aller gewohnten Handlungsoptionen beraubt sieht, öffnet er sich neuen ungeahnten Möglichkeiten und Ideen. Anlässlich unserer neuen Häuslichkeit und wiederentdeckten Freizeit in Zeiten der Corona-Krise, eine Hilfestellung für das Entwickeln der ersten (oder zweiten, dritten, vierten, …) großen eigenen Geschichte.

Ein weiterer Drehbuchratgeber: „Das Drehbuch-Tool“ von Jens Becker

Jens Becker, Drehbuchautor, Regisseur und Professor für »Drehbuch und Dramaturgie« an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, veröffentlichte im April letzten Jahres einen Drehbuchratgeber mit dem Titel »Das Drehbuch-Tool: Charaktere und Struktur gestalten mit dem Enneagramm«. Becker hat bereits 2014 zwei Vorläufer vom »Drehbuch-Tool« veröffentlicht. Einen Großteil des Kanons der Drehbuchratgeber habe ich vor ein paar … Weiterlesen

Die „unfilmische“ Alltäglichkeit: Messaging

 Die einzige Regel, die ich hatte, war: keine Smartphones. Das hat nicht nur mit dem Sujet von ,Transit‘ zu tun. Mein Sohn hat mir einmal die Augen geöffnet, als er meinte: Es gibt zwei Sachen, die man nicht machen darf: man darf keine Animationen benutzen und keine Smartphones, weil das die Filme wahnsinnig altern lässt. … Weiterlesen

Über die Entscheidungsfindung der Figuren – eine Lektüreempfehlung für Autor*Innen

Rolf Dobelli hat sich mit seinen Management- und Lebensratgebern einen Namen gemacht. Ob Anleitungen zum Leben wirklich nötig sind, das sei dahingestellt. Interessant ist aber, dass einige Beobachtungen und Stichpunkte aus „Die Kunst des klaren Denkens“ für Figurenentwicklung im Speziellen und Dramaturgie ganz allgemein fruchtbar gemacht werden können.