Die Prämisse – Kompassnadel in allen Phasen des Schreibprozesses

Schon bevor man seine Idee als Exposé formuliert, sollte einem klar sein, ob man überhaupt und was man für eine Prämisse hat. Ein etwas merkwürdiger Wortgebrauch ist dieser aus der Logik abgeleitete Begriff. Wenn einen das stört kann man sich ja mit dem englischen Begriff PREMISE helfen.

Schließlich hat die angelsächsische Welt diesen Terminus in die Literatur gebracht. Er wurde zunächst auf Theatertexte angewandt, nachdem ihn Lajos Egri in seinem Standardwerk Dramatisches Schreiben: Theater – Film – Roman. 1946 populär gemacht hat. Egri legt da seinen Akzent hauptsächlich auf die Entwicklung starker, differenzierter Figuren. Alles andere hat er dann eigentlich unter dem Begriff PRÄMISSE subsumiert.
Eine Technik, Erfolg vorherzusagen?
Seine wunderbaren Beispiele entstammen den Dramen Shakespeares:

  • Große Liebe trotzt dem Tod (Romeo & Julia)
  • Blindes Vertrauen vernichtet (König Lear)
  • Skrupelloser Ehrgeiz auch (Macbeth)
  • Eifersucht vernichtet beide (Othello)

Die Broadway-Produzenten von Theaterstücken, erfolgsabhängige Kapitalisten, stürzten sich geradezu auf diesen Begriff. Sie meinten nun mit der Prüfung der Prämisse eine Technik zu haben, mit der sie den Erfolg eines Stücks vorhersagen konnten.

So viel zur Geschichte eines Begriffs. Ich denke, dass heutige Produzenten in der Film- und Fernsehbranche bewusst oder unbewusst sogar ähnlich vorgehen. Deshalb sollte man als Autor schon ein paar Gedanken darauf verwenden. Bei den Besprechungen mit Redakteuren und Produzenten fühlt man sich als Autor einfach sicherer, wenn man deren mögliche Gedanken längst schon auch gedacht hat.

Nun eine klassische Definition. Ich zitiere John Costello:

Die Prämisse beschreibt, worum es in Deinem Script geht. Die Idee oder das Konzept im Herzen Deiner Geschichte. Versuche das in so wenig Worten wie möglich zusammenzufassen … Formuliere sie als Frage, die einem Konflikt vorausgeht.

Anschließend bringt Costello Beispiele aus der Filmgeschichte. Hier nur das mir Liebste zu dem Film The Sixth Sense: Was würde geschehen, wenn ich nicht wüsste, dass ich tot bin?

James Frey redet in seinem Klassiker Wie man einen verdammt guten Roman schreibt davon, dass die Prämisse ein Tyrann sein kann, der den Autor an sein Thema bindet, zumal man nur eine Prämisse für seine Geschichte haben sollte. Übrigens sagt er auch noch, dass man sie über seine Figuren und das Ende der Geschichte findet.

Wir folgern: man sollte sich für eine starke Prämisse entscheiden und sie als Frage formulieren, mit der sich leicht prüfen lässt, ob Expose, Treatment und Drehbuch das erfüllen. Die Prämisse muss sozusagen die Kompassnadel sein, die einem angibt, ob man auf der Linie ist oder abweicht.
Eine gute Nebenhandlung sollte nicht beliebig sein!
Sie ist eine Prüftechnik, die einem hilft, gefährliche Abschweifungen zu erkennen. Abschweifungen gehören natürlich zum Film. Entweder in Form von Nebenhandlungen oder in dem, was man comic relief nennt. Nur: eine gute Nebenhandlung sollte schon thematisch mit der Haupthandlung verbunden und nicht beliebig sein. Und comic relief ist ja nichts anderes als eine Entspannungstechnik. Bevor es wieder richtig losgehen kann.

Noch ein Vorteil des Prämissen-Kultes. Man kann sich damit gut zum Marketing-Strategen seines eigenen Werkes machen. Prämissen sind die Kernsätze, die, häufig auch als Fragen, auf den Hollywood-Filmplakaten stehen. So einen guten Satz mal fallen zu lassen, hellt die Stimmung in Buchbesprechungen auf, nur muss das Drehbuch dem dann auch gerecht werden.

Und Redakteure und Dramaturgen sind mit der Frage nach der Prämisse übrigens gleich am Nervpunkt der Sache. Nur schwache Autoren hassen diese Frage.

2 Comments

  1. Andreas J. Kampe

    Hallo, ist ja schon hilfreich, Herr Füting, ich kenne das von einem Nebenbereich der HdK, damals die Hochschule der Künste. Da bekam ich auch Papiere von Dozent-innen zu sehen. Da wimmelt es ja von fremdklingenden Ausdrücken, also die sind glücklich, wenn es mindestens 7 bis 12 hochkarätige Fachausdrücke vorkommen.
    Übrigens machte ich eine Entdeckung, eine Offenbarung im Sichtbereich, eine HolySpirit-, Engel- oder Gottesdurchscheinung, kann auch Jesus sein. Man kann dieses stille Antlitz vorstellen, vorführen, prüfen, erforschen und auch fotografieren. Es ist seit Jahrzehnten rund um die Uhr sichtbar, schweigend, still. Andere können es auch sehen, das erwies sich jetzt. Es ist also nicht nur was zum reden, palavern, warme Luft machen. Und da können Erzähltechniken auch für Berichte hilfreich sein, denke ich.
    Mein Buch heißt Sichtbar Das hindurchscheinende Antlitz aus der Gottesdimension … mehrere Zeilen Untertitel. Danke für Ihre Anregungen. Bin dankbar für solche Hilfen,
    bei google u.U. unter sichtoffenbarung, antlitz
    mit Grüßen vom Bodensee, wo ich dieses Antlitz-Phänomen gerne kostenlos vorstellen will. Bin übrig. aus der EKD ausgetreten, und ziemlich bibelkritisch geworden, wenn man in große Tafelbibeln genauer reinschaut …

    17. Juli 2018
  2. Andreas J. Kampe

    ÄH, hm, die Story, die Geschichte, der Bericht
    1. über den Fund und die Entdeckung berichten, sie ist in dem Buch: Sichtbar …
    beschrieben (das Buch bekommt in einigen Wochen eine isbn). Andere können dieses Antlitz auch sehen, es wurde nun vielfach bestätigt. In einem Vorführraum, wie einem Foyer, können, von 200 Betrachtern, um die 120 Hinschauende es recht schnell erkennen. Die bereits Sehenden können es den anderen zeigen. „Wunderheilungen und gesundheitliche Stärkungen sind nicht auszuschließen“, dies brachte ich doch in den Titelbereich.
    2. Versuchen, mein Buch in Buchhandlungen vorzustellen. Auch dort kann, sensationellerweise, 3. dieses Antlitz ebenso fotografiert werden, diese Direktsicht dieses HolySpirit-Beistands. Es ist auf einem Trägermedium zu sehen, auf einer gefundenen Luftaufnahme von Hamburg, die als Poster gedruckt wurde. Auf dieser Luftaufnahme ist eine Kirche mit abfotografiert, das stille Antlitz weilt genau an diesem Platz, auf der Luftaufnahme (die als Plakat gedruckt wurde); und ist dann auch auf Abfotografierungen dieser ebenso zu sehen. Dies weiß ich seit dem Jahr 2000.
    Dieses Luftfoto wurde für ein Reisewerbungsplakat für Hamburg verwendet. Zu klären, die Frage, ob dieses Antlitz mit Jesus zusammenhängt, und ob es dessen dezentes Wiedererscheinen in stetiger Sichtbarkeit bedeutet … Da ich etwas alternative Meinungen habe, zu Jesus (ist dieses „Gottessohn-sein“ von ihm vielleicht nur fabriziert, um bei den Analphabeten Eindruck zu schinden? Kann jedoch auch alles wahr sein …) ist das ein Bereich, der vielen (auch den Pfarrern von den Erfolglosigkeits- und Trümmerkirchen) nicht so schmeckt.
    4. Natürlich braucht es auch eine Erforschung der Echtheit. Nicht die geringste Manipulation, alles ur-echt. Folgen sollte, oder angezielt ist das Erwachen des Interesses, und weitere Vorstelllungen, wie angedeutet.

    In Träumen kam vor, dass man diese Sichtoffenbarung, die ich auch wunder-nah, wunderverwandt nenne, auch verfilmen kann. Und man kann sie durch Fernsehkameras übertragen. Das wurde schon vor über 35 Jahren in einem Traum vorhergewiesen. Doch ich kam damals nicht darauf, dass man sie auch fotografieren kann. Die Kameras wurden ja auch erst nach dem Jahr 2000 herum erschwinglicher. Nun fotografiere ich sie mit einer Vollformatkamera, und lasse die Fotos stark vergrößern, bis zu den Maßen plus minus 70x70cm, sie sind dann auf „forex“ (eine Kunststoffplatte) aufgewalzt; wirklich fantastisch gut zu sehen auf den Maßen 70×80 cm …, es ist jedoch nur wie dezent, etwas teilverborgen sichtbar …
    Das ist also auch so eine Geschichte, Michael Füting
    dieser Bericht des Fundes und der Entdeckung
    Gute Zeit den Kreativ-Schaffenden
    Übrigens ist diese Kirche, auf diesem Luftaufnahme-Foto von Hamburg,
    die St. Michaeliskirche, also der Michel. Ich komme mehr aus dem Süden, nun mit meinem Motorrad in Sichtweite der Schweiz.

    17. Juli 2018

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