In Tatort und Polizeiruf sind zu wenig Autorinnen beschäftigt: 2018 waren es 6,1 Prozent. Anfang des Jahres richteten sich 76 deutsche Drehbuchautorinnen in einem Brandbrief an die ARD-Sender, forderten eine 50-Prozent-Quote bis 2021 und boten dafür die Zusammenarbeit an einem runden Tisch an – bisher vergeblich. Die Beschäftigung von mehr Frauen scheitere an der »Qualitätsentscheidung« der Redaktionen, das ist das Argument der Sender.
Autor: <span>Arno Stallmann</span>
Psychologe und Psychoanalytiker Dr. Niklas Gebele, der auch zahlreiche hilfreiche Artikel für filmschreiben verfasst hat, schreibt in der Juliausgabe des Deutschen Ärzteblatt PP anlässlich des 120. Geburstags von Ernest Hemingway über den Schriftsteller als tiefenpsychologisches Phänomen.
Der Verband für Film- und Fernsehdramaturgie hat die 44. Ausgabe des Dramaturgiemagazins Wendepunkt herausgegeben. Thematischer Schwerpunkt sind Methoden der Stoffentwicklung: Timo Gößler und Katrin Merkel schreiben über den Writers‘ Room in Deutschland und Egbert von Wyngaarden über »agile Stoffentwicklung«.
Unser Europa ist eine kulturelle Schatzkammer«, schreibt die CDU, »Europa ist für uns kulturelle Vielfalt« die SPD. Bei den Grünen lebt die europäische Idee »durch die Inspiration kultureller Vielfalt«, bei der FDP zeichnet Europa ein »vielfältiges Kulturerbe« aus. Die Linke stellt fest: »Europas Kulturen […] sind vielfältig.« Für die Europawahl 2019 habe ich wie schon zur vergangenen Bundestagswahl einen Blick auf die Kulturpolitik in den Wahlprogrammen von FDP, Grünen, Linken, SPD und Union geworfen. Nicht als Hilfe bei der Wahlentscheidung, bei der andere Kriterien vermutlich sinnvoller sind, sondern als Blick darauf, was Kunst- und Kulturschaffende in den kommenden Jahren erwartet.
Belinde Ruth Stieve, Erfinderin des Diversitäts-Tools NEROPA, macht in einem neuen Artikel Warum arbeitet Ihr nicht mit uns? – Protagonism is Propaganda for Privilege auf Ihrem Blog SchspIN auf einen Brandbrief an ARD-Programmdirektor Volker Herres aufmerksam, den Autorinnen ob des alarmierenden Geschlechterverhältnisses im Drehbuchgewerk formulierten.
Liebe filmschreiben.de, im kommenden September wird dieses Projekt fünf Jahre alt und was wir uns dafür am meisten wünschen, das seid ihr: unsere Leserinnen und Leser. Wir suchen neue Gast-AutorInnen, neue »feste« filmschreiben-AutorInnen und wir bilden eine neue filmschreiben-Redaktion. Jede und jeder, die und der sich mit dem Erzählen befasst und sich beteiligen will, ist herzlich dazu eingeladen.
Roy Wood Jr., »Korrespondent« der Late-Night-Comedy »The Daily Show« spricht in der jüngsten Ausgabe des Segments »CP Time«, in der er immer wieder Phänomene und Stereotypen von Farbigen im (weißen) Kulturbetrieb der Vereinigten Staaten aufspießt, über den »Magical Negro« im (amerikanischen) Film: Eine Trope, nach der spirituell »taube« weiße Helden Hilfe von »magischen« farbigen Mentoren brauchen um an ihr Ziel zu kommen.
Im Januar habe ich hier im Blog mit einem monatlichen Rückblick auf Film und Erzählen begonnen: Damit ich nicht immer alles verpasse und damit unsere deutlich aufmerksameren Leserinnen und Leser einen kleinen Überblick haben über das, was geschehen ist und sie doch längst erfahren haben. Der vergangene Monat war natürlich von Preisverleihungen bestimmt: Berlinale, Deutscher Drehbuchpreis, Grimme-Preis, WGA-Awards, Oscar-Verleihung. Um Geschlechtergerechtigkeit und die EU-Urheberrechtsreform ging es aber auch.
Gegenstand der Auseinandersetzung ist die neue EU-Urheberrechtsrichtlinie. Die Fronten bilden die mächtigen Rechteverwerter auf der einen und mächtigen Internetplattformen auf der anderen Seite: Goliaths, die sich gern als Davids inszenieren. Und es gibt wohl durch Information oder Desinformation ehrlich motivierte Aktivistinnen und Aktivisten auf der einen wie auf der anderen Seite. Die einen verteidigen das Urheberrecht. Die anderen verteidigen die Kunstfreiheit.
Weil dramaturgische Analysen sehr zeit- und arbeitsaufwändig sind (und deshalb viel Geld kosten), und wir das nicht immer für diesen Blog leisten können, gibt es den Ersten Eindruck: Aktuelle Filme aus dem Kino und jetzt (neu!) auch aus dem Video on Demand, mit dramaturgischem Blick geschaut und vorgestellt. Unvollständig und selten detailliert, aber dafür ehrlich, spontan und aufs Wesentliche konzentriert. Heute: Bird Box, Buch: Eric Heisserer.